Flughafen Zürich wehrt sich vehement gegen «Nachtruhe-Initiative»
Der Flughafen Zürich wehrt sich entschieden gegen die kantonale «Nachtruhe-Initiative», welche CEO Lukas Brosi als «Frontalangriff» bezeichnet.

Der Flughafen Zürich spricht sich vehement gegen die kantonale «Nachtruhe-Initiative» aus. CEO Lukas Brosi nannte sie am Freitag einen «Frontalangriff» auf eine der wichtigsten Infrastrukturen des Landes.
Die Initiative sei zudem rechtswidrig, sagte Brosi an der Bilanzmedienkonferenz des Flughafens. Dies bestätige auch ein Rechtsgutachten, das der Flughafen in Auftrag gegeben habe.
Für die Betriebszeiten sei der Bund zuständig, dies könne nicht kantonal geregelt werden, sagte Brosi. Die kantonale Initiative verlangt eine Verkürzung der Betriebszeiten von 6 bis 23 Uhr. Heute sind darüber hinaus verspätete Starts und Landungen bis 23.30 Uhr möglich.
Der Regierungsrat lehnt die Initiative ab. Als Nächstes wird der Kantonsrat befinden. Mit den heutigen Betriebszeiten sei die Anbindung an die Welt gewährleistet, sagte Brosi. «Wenn die Betriebszeiten verkürzt werden, könnten wir 30 Prozent der interkontinentalen Anbindungen verlieren.»
Vorbereitungen auf steigende Passagierzahlen
Ziel des Flughafens sei es auch, möglichst keine Verspätungen zu haben. Über die ganzen Betriebszeiten gesehen, waren 2024 65 Prozent der Flüge pünktlich.
Ziel für 2025 sind 70 Prozent. Der Flughafen-CEO stört sich in diesem Zusammenhang auch am Bund. Denn die Neuauflage des Sachplans Infrastruktur (SIL) ist immer noch hängig.
Der Flughafen brachte im Verfahren höhere Lärmzuschläge ein, wenn Flüge nach 23 Uhr an- oder abfliegen. Für 2025 erwartet der Flughafen mehr Passagierinnen und Passagiere als vor der Corona-Pandemie.
Laut Brosi ist der Flughafen vorbereitet, alle Partner hätten «massiv Personal aufgestockt». Bei den Hauptreisezeiten werde es aber nicht ohne Wartezeiten gehen. Bis Frühling 2026 sollen zudem bei der Sicherheitskontrolle 26 3D-Scanner im Einsatz stehen.