«Fettli»-Nadir braucht Spenden wegen Knast: «Sonst bin ich ehrenlos»

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Zürich,

Das Zürcher Obergericht hat «Fettli»-Nadir zu 30 Monaten Haft verurteilt. Jetzt sammelt er Spenden, um den Haftantritt hinauszuzögern.

Spenden
Nadir Resai alias «Fettli»-Nadir will noch möglichst lange nicht in den Knast gehen. - Screenshot / gofundme.com

Das Wichtigste in Kürze

  • «Sorry, wottsch du mini Fettli ha?»: Mit diesem Spruch wurde Nadir Resai bekannt.
  • Im Februar verurteilte das Zürcher Obergericht den Ex-TV-Star zu 30 Monaten Haft.
  • «Ich möchte so lange wie möglich in Freiheit bleiben», sagt «Fettli»-Nadir.

Durch Zufall wurde Nadir Resai bekannt – und prägte den Jugendslang einer ganzen Generation. 2001 sass er im Publikum der Talkshow «Fohrler Live» des ehemaligen Privatsenders «TV3». Thema der Sendung war «Jugend und Gewalt – ich schlage zu».

Der damals 15-Jährige meldete sich zu Wort. «Wenn epper schreg aluegt, denn sag ich ‹sorry, wottsch du mini Fettli ha?», sagte er. Auf Hochdeutsch übersetzt: «Wenn mich jemand schräg anschaut, frage ich: ‹Willst du mein Föteli haben?›.

Seither ist Resai nicht nur als «Fettli»-Nadir bekannt. Auch ist «Wotsch mini Fettli ha?» zu einem Schweizer Kult-Spruch geworden.

«Dringender Hilferuf» für Spenden

Alles andere als witzig ist eine Spendenaktion, die der heute 39-jährige Afghane aus Zürich gestartet hat. In einem «dringenden Hilferuf» wendet er sich auf der Crowdfunding-Plattform «Go Fund Me» an seine Community.

«Bitte helfen Sie mit, Nadir die faire Verteidigung zu ermöglichen, die er verdient», steht im Aufruf. «Jede Spende zählt und kann den entscheidenden Unterschied machen.»

Hast du schon einmal Geld gespendet?

Er wisse, dass er die Haftstrafe nicht umgehen könne, steht weiter. «Doch er möchte es so lange wie möglich hinauszögern.» Dies, um mehr Zeit in der Freiheit mit seiner Tochter und Familie zu gewinnen.»

«Ich bereue es»

Das Obergericht des Kantons Zürich verurteilte Resai im Februar zu einer 30-monatigen Freiheitsstrafe. Zudem kassierte er eine Busse von 500 Franken. «Ich stehe dazu, dass ich Scheisse gebaut habe, und bereue es», sagt Resai zu Nau.ch.

Nur einen Wunsch habe er. «Ich möchte so lange wie möglich noch in Freiheit bleiben.» Vor allem den Sommer wolle er nicht im Gefängnis verbringen.

Die Spenden braucht er, um beim Bundesgericht eine Beschwerde zu erheben. Dies, damit das Urteil des Obergerichts noch nicht in Kraft tritt. Auf diese Weise will Resai seinen Haftantritt hinauszögern.

Bis jetzt hat die Aktion, die seit Februar läuft, 1190 Franken Spenden eingebracht. «Das Ziel wären 5000 Franken», sagt Resai. Sein Anwalt Alfred Haltiner bestätigt dies. «Für Gerichts- und Anwaltskosten für das Verfahren vor Bundesgericht ist mit 3'000 bis 5'000 Franken zu rechnen.»

Kokaingemische verkauft

Laut der Anklageschrift, die Nau.ch vorliegt, hat sich Resai wegen Verbrechens und Übertretung gegen das Betäubungsmittelgesetz schuldig gemacht.

2022 und 2023 verkaufte er in Winterthur Kokaingemische.

Zudem besass er Drogen für den eigenen Konsum.

«Bin endlich am Durchstarten»

Der ehemalige TV-Star muss nicht das erste Mal ins Gefängnis. 2019 verurteilte ihn das Bezirksgericht Bülach zu 54 Monaten Freiheitsstrafe.

Grund dafür waren Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz, illegaler Aufenthalt und Besitz von illegalen Waffen. Auch wurde er zu einem Landesverweis von acht Jahren verurteilt.

Die erneute Haftstrafe hindert Fettli-Nadir daran, beruflich Fuss zu fassen. «Ich habe jetzt einen richtigen Job als Automechaniker und auf Tiktok läuft es auch wie geschmiert», sagt Resai. Er habe viele Werbekunden, behauptet er.

«Ich bin endlich am Durchstarten und muss meine Haftstrafe deshalb unbedingt verschieben», so Resai. Seiner achtjährigen Tochter wolle er ein gutes Vorbild sein. «Wenn ich meine Pläne jetzt nicht umsetze, dann bin ich ein ehrenloser Mensch.»

Kommentare

User #2802 (nicht angemeldet)

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