Fluss stellt Bau der neuen Lausanner Metro-Linie vor Probleme
Für 2031 ist in Lausanne die Eröffnung der Metrolinie m3 geplant. Eine Umwelttechnikerin zeigt dem Vorhaben jetzt aber Probleme auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bau der Metrolinie m3 in Lausanne steht vor neuen Herausforderungen.
- Demnach kann es bei der Station Flon zu Schwierigkeiten kommen.
- Das zeigt eine Umwelttechnikerin in ihrer akklamierten Masterarbeit.
Lausanne will 2031 die neue Metrolinie m3 eröffnen. Das könnte schwieriger werden als gedacht, hat eine Umwelttechnikerin herausgefunden. Grund ist der unterirdische Fluss Flon, von dem viele Lausanner nichts wissen. Aber die EPFL-Diplomandin hat bereits eine Lösung.
Probleme beim Bau der m3 könnte insbesondere die Station Flon bereiten, bereits jetzt eine der am stärksten frequentierten Metrostationen der Westschweiz. Unter ihr liegt das Flusstal des Flon, das im 19. Jahrhundert zugeschüttet wurde – unter anderem, um Seuchen zu verhindern, die vom verschmutzten Wasser ausgehen könnten. Mit begraben wurde damals die untere Bogenreihe des Grand-Pont, dessen obere Reihe heute noch am Place de l'Europe zu sehen ist.
Boden des Kloakengewölbes müsste abgesenkt werden
Der derzeitige Plan sieht vor, die m3-Linie knapp über dem bestehenden unterirdischen Gewölbe zu führen, in dem der Flon fliesst. Dazu müsste die Höhe des Gewölbes um etwa einen Meter abgesenkt werden. Das freilich würde die Raumkapazität in einem Mass verringern, dass die unterirdische Kloake einem Hochwasserereignis nicht mehr wie bisher standhalten könnte. Das hat Leona Repnik in ihrer akklamierten Masterarbeit nachgewiesen.
Mittels einem am Computer numerisch erstellten und danach physikalisch nachgebauten 3D-Modell konnte Repnik nachweisen, dass auch der Boden des Kloakengewölbes abgesenkt werden müsste. Repniks numerisches Modell ermöglichte es ihr, verschiedene Parameter wie Höhe und Breite des Gewölbes, Luft- und Wassereigenschaften, Oberflächenbeschaffenheit und Strömungsturbulenz zu definieren.
Anschliessend überprüfte sie die Ergebnisse des Computers anhand eines physischen Modells, das im Massstab 1:20 in der Halle der EPFL-Plattform für Wasserbau konstruiert wurde. «Es war sehr befriedigend zu sehen, wie sich die Ergebnisse meiner numerischen Simulation in der Realität auswirkten, als das Wasser durch das physikalische Modell floss», freute sich Repnik gemäss einer Mitteilung vom Freitag.