Ein internationales Forschungsteam mit Berner Beteiligung hat in Höhlen in Asien 42 neue Schneckenarten entdeckt. Die Anzahl und Vielfalt der Schnecken in dieser Region sei damit grösser als bislang angenommen.
Schnecke auf einem Baumstamm
Schnecke auf einem Baumstamm - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • «Bei unserer umfangreichen Arbeit wurden fünfmal mehr Arten entdeckt, als wir vermutet hätten», sagte Adrienne Jochum, die unter anderem am Naturhistorischen Museum Bern forscht, in einer Mitteilung des Museums vom Dienstag.
Ad

Die 42 neuen Arten gehören zur Schneckengattung Angustopila. Die Schnecken dieser Gattung gelten als die kleinsten Landschnecken der Welt. «Die kleinsten der von uns neu beschriebenen 42 Arten sind Angustopila maasseni und Angustopila somasaki mit nur 0,62 bis 0,67 Millimetern, die ‹grösste› Angustopila majuscula sp. nov. misst in ihrer Schalenhöhe 1,31 Millimeter», so Jochum. Die Form der Schalenöffnungen reichte von birnen- über nieren- bis hin zu eiförmig mit insgesamt acht verschiedenen Formen.

Die neuen Arten stammen aus 112 Proben, die in 223 Höhlen in China, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam genommen wurden. Allein in der vietnamesischen Qua Vang-Höhle wurden sieben verschiedene Mikroschneckenarten entdeckt.«

Abenteuerlustige Reisende, Missionarinnen und Missionare und Soldaten sammelten Ende des 19. Jahrhunderts die meisten heute bekannten und beschriebenen Schneckenarten aus Südostasien. «Dabei konzentrierten sie sich auf grosse, auffällige Schneckenhäuser. Auch heute finden wir in wissenschaftlichen und privaten Sammlungen überwiegend diese Schalen. Übersehen wurden dabei die zahlreichen kleinen Tiere, die ebenfalls in den Gebieten lebten», erklärte Jochum.

Die Forschungsarbeit wurde vom Naturhistorischen Museum Bern (NMBE), der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA), dem Ungarischen Forschungsfonds und dem Nationalen Forschungsrat von Thailand unterstützt.

https://doi.org/10.3897/zookeys.1147.93824

Ad
Ad