Frage nach Schulschliessungen steht wieder im Fokus
Bei der Frage zu möglichen Schulschliessungen spricht sich Thomas Minder vom Verband Schulleiterinnen und Schulleiter klar dagegen aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Corona-Mutationen sind in Europa die meisten Schulen geschlossen.
- In der Schweiz rückt die Frage nach Schulschliessungen wieder in den Fokus.
- Thomas Minder, Präsident des Verbands der Schulleiterinnen und -leiter, ist klar dagegen.
- Die Schulen seien aber auf mögliche regionale Lockdowns vorbereitet.
Mit den Meldungen zur Ausbreitung der mutierten Corona-Viren auch an Schulen steht die Frage nach Schulschliessungen wieder im Fokus. Thomas Minder, der Präsident des Verbands der Schulleiterinnen und -leiter, spricht sich aber klar dagegen aus.
Lernen sei mehr als das Übermitteln von Informationen. Das menschliche Wesen bestehe aus mehr als daraus, Botschaften weiterzugeben. Das sagte Thomas Minder am Montag in der Sendung «Tagesgespräch» von Radio SRF.
Es sei das gegenseitige Wahrnehmen über alle Sinne. Das falle im Fernunterricht komplett weg, sei aber sehr wichtig. Zudem sei die Qualität im Präsenzunterricht grundsätzlich besser als im Fernunterricht.
Auch ältere Schülerinnen an Mittelschulen sollten daher vor Ort unterrichtet werden. Man solle sich keine Illusionen machen: Diese Jugendlichen würden sich auch im Fernunterricht nach der Schulstunde treffen, das sei ihr Bedürfnis, und dem würden sie nachgehen.
Schulen seien auf regionale Lockdowns vorbereitet
Die Schulen seien aber vorbereitet auf sogenannte regionale Lockdowns, sagte Minder. Bereits im Oktober hatte der Verband die Schulleitungen in einem Brief aufgefordert, sich auf mögliche Schulschliessungen vorbereiten. Sollte eine Schule geschlossen werden müssen, könne dies innert weniger Stunden passieren. Es sei also möglich, kurzfristig von zuhause aus zu unterrichtet zu werden.
Schulschliessungen würden erst dann nötig, wenn regionale Häufungen innerhalb der Schulen auftreten oder die Häufungen flächendeckender vorkommen würden. Schulen seine keine Treiber der Pandemie, die Ansteckung gehe eher vom Erwachsenen zum Kind als umgekehrt.
Maskenpflicht ab der fünften Klasse
Vorstellen könnte er sich aber eine Maskenpflicht ab der fünften Klasse. Dies wäre dann der Fall, wenn es Belege dafür gebe, dass es dort Ansteckungen gibt. Auf keinen Fall aber an ganzen Schulen.
Auch die besseren FFP2-Masken und Massentests könne er sich vorstellen. Letztere müssten aber wohl täglich gemacht werden und sehr einfach umsetzbar sein.