Studie

Frauen-Gesundheit leidet unter Pflege von Angehörigen

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Pflege von Angehörigen beeinträchtigt langfristig das Wohlbefinden der Pflegenden. Dies zeigt eine UZH-Studie.

Angehörige
Angehörige zu pflegen, kostet viel Kraft. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Angehörigen-Pflege beeinträchtigt langfristig das Wohlbefinden, zeigt eine Studie.
  • Die Ergebnisse zeigen: Mehr Pflegezeit führt zu einer Zunahme von Einsamkeit und Ängsten.

Die Pflege von Angehörigen wirkt sich langfristig negativ auf das Wohlbefinden der Pflegenden aus. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Universität Zürich (UZH).

Diese analysierte Daten von 28'663 pflegenden Angehörigen in den Niederlanden, Deutschland und Australien.

Die Ergebnisse zeigten neben einer stetigen Abnahme der Lebenszufriedenheit und der emotionalen Gesundheit zusätzlich eine Zunahme von Einsamkeit und Ängsten.

Insbesondere bei Frauen, teilte die UZH am Mittwoch mit. Wahrscheinlich seien Frauen besonders gefährdet, da sie tendenziell mehr Verantwortung für nahe Familienangehörige übernehmen.

Belastungen hängen vor allem von Zeitaufwand ab

Die Studie zeigt, dass das Wohlbefinden der Pflegenden stärker leidet, je mehr Zeit sie für die Pflege aufwenden.

Nur einen geringen Einfluss auf die allgemeine Verschlechterung des Wohlbefindens hat die Intensität der Pflege. Ebenso die Beziehung zwischen den Pflegenden und den Pflegebedürftigen sowie die Vollzeitbeschäftigung.

Gibt es in deiner Familie eine Person, die auf Pflege angewiesen ist?

Pflegende in unterschiedlichen Kontexten seien mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. «Diese Ergebnisse zeigen zwar, dass die Pflege von Angehörigen mit Stress verbunden sein kann. Aber das individuelle Erleben kann unterschiedlich sein», liess sich Mitautor Michael Krämer im Communiqué zitieren.

Studien-Autoren pochen auf Massnahmen

«Es gibt andere Aspekte des psychischen Wohlbefindens, wie zum Beispiel die Sinnsuche, die wir mit diesen Daten nicht bewerten konnten.» Einige der pflegenden Angehörigen könnten durchaus einen Sinn in ihrer Rolle empfinden.

Laut den Autoren der Studie unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit von Massnahmen, die die Abhängigkeit von informeller Pflege verringern.

Dazu gehören beispielsweise ein verbesserter Zugang zu formeller Langzeitpflege oder gemischte Pflegelösungen.

Kommentare

User #1329 (nicht angemeldet)

Ich war im sogenannten Sandwichdilemma... Eltern gepflegt mit gleichzeitig meine Schulkinder betreuen. Wurde keinem wirklich gerecht. Die Kinder waren an diesem Tag in der Tagesschule betreut und ich war bis abends um 19h bei den Eltern bis jeweils die Spitex kam. Es war sehr streng und teilweise belastend. Doch die 7.5 Jahre hatten auch ihr Gutes und ich konnte den Eltern etwas zurück geben, was sie für mich getan haben.

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