Frauenanteil im Top-Management in 20 Jahren deutlich gestiegen

Keystone-SDA
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Zürich,

Der Frauenanteil in Führungspositionen steigt, doch die Überzahl der Männer bleibt erdrückend.

Frauenanteil Unternehmen
In den Geschäftsleitungen der Schweizer Top-Unternehmen ist derzeit noch immer nur rund jedes fünfte Mitglied eine Frau (22 %). (Symbolbild) - dpa

Der Frauenanteil in den Führungsetagen der grössten 100 Schweizer Unternehmen ist in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen. Die Überzahl der Männer ist aber noch immer erdrückend.

In den Geschäftsleitungen der Schweizer Top-Unternehmen ist derzeit noch immer nur rund jedes fünfte Mitglied eine Frau (22 %), wie der am Donnerstag zum zwanzigsten Mal veröffentlichte «Schillingreport» des Kadervermittlers Guido Schilling zeigt. Im Jahr 2006 lag der Anteil allerdings noch bei mickrigen 4 Prozent.

Nicht viel anders sieht es in den Schweizer Verwaltungsräten aus. Hier ist jedes dritte Mitglied eine Frau. Im Jahr 2010 war es noch jedes zehnte.

Dabei gab es zum Start der Erhebung 2010 lediglich eine Verwaltungsratspräsidentin in den Top 100 Unternehmen. Aktuell sind es immerhin bereits sieben.

Schweiz im internationalen Vergleich abgeschlagen

Dabei handelt es sich um Wendy Becker beim Computerzubehörhersteller Logitech, Nayla Hayek bei Swatch, Ursula Nold bei Migros, Monika Ribar bei SBB, Petra Strumpf beim Dentalkonzern Straumann, Suzanne Thoma beim Industriekonzern Sulzer sowie Ester von Ziegler bei Gastronomie- und Hotelleriegruppe ZFV.

Trotz der gemachten Fortschritte fällt die Schweiz im internationalen Vergleich ab. «Wir sind auf gutem Weg», sagt Studien-Herausgeber Guido Schilling. Im Vergleich mit den EU-Ländern gehört die Schweiz aber weiterhin zu den Schlusslichtern.

Ganz vorne liegt derzeit Frankreich mit einem fast ausgeglichenen Geschlechterverhältnis in den Verwaltungsräten (48 % Frauenanteil). Dahinter folgen Italien mit 45 Prozent sowie Norwegen und das Vereinigte Königreich (je 44 %).

Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen sei lange nur in homöopathischen Schritten angestiegen, sagt Schilling weiter. Von den 4 Prozent im Jahr 2006 stieg er in 15 Jahren bis 2020 auf lediglich 10 Prozent.

Ein Generationenprojekt: Die Akzeptanzphase ist noch nicht erreicht

Er spricht denn auch von einem Generationenprojekt bei dem die «Akzeptanzphase» noch nicht erreicht sei. Diese sei erreicht, wenn sich die Unternehmen in Richtung einer ausgewogenen Durchmischung von 40 bis 60 Prozent bewegten.

In den letzten Jahren habe sich aber eine Beschleunigung abgezeichnet. So hätten die Schweizer Unternehmen im vergangenen Jahr erstmals die 20-Prozent-Marke geknackt.

Kommentare

User #4932 (nicht angemeldet)

Die mütterli Politik ist eingetroffen. Wir müssen jetzt die Welt behüten und retten.

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