Frauenstreik: Linke geben sich auf Twitter als Zürcher Polizei aus
Auf Twitter hat sich eine Person als Stadtpolizei Zürich ausgegeben. Daraufhin meldete sich der verifizierte Account der Stapo und drohte mit einer Anzeige.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine vermutlich linke Person hat sich auf Twitter als Stadtpolizei Zürich ausgegeben.
- Daraufhin reagierte der Mediendienst der Stapo und drohte mit einer Anzeige.
- Einige Twitter-Nutzer kommentierten den Austausch und nahmen den Fake-Account in Schutz.
Der Frauenstreik am Mittwoch verlief grösstenteils friedlich. In Zürich sorgte allerdings eine unbewilligte Demo für Aufsehen. Denn bei dieser wurden eine Demonstrantin und ein Polizist verletzt. Die Stadtpolizei erklärte, dass die Frau den Polizisten während einer Festnahme gegen das Knie getreten hat. Das Zürcher Streikkollektiv hingegen sprach auf Instagram von «Polizeigewalt».
Seit Mittwoch lief die Diskussion besonders auf Twitter heiss. In der Folge dessen gab sich eine Person – vermutlich aus der linken Szene – als Stadtpolizei Zürich aus. Die Person hatte dabei nicht nur den Namen der Stadtpolizei Zürich verwendet, sondern sogar dasselbe Profilbild, wie der verifizierte Account der Stapo.
«Jetzt durften bereits ^ma und ^spa ihren Stuss zur Polizeigewalt am feministischen Streik auf dieser gottlosen Plattform rausballern, aber wann ist ^hö an der Reihe? Es bleibt spannend!», schrieb @jenny_the5th.
Mit den Kürzeln sind die Mitarbeiter des Mediendienstes der Stadtpolizei Zürich gemeint. Bei «^hö» handelt es sich beispielsweise um die Chefin Judith Hödl. Auf den Tweet geantwortet hat dann aber nicht etwa «^hö», sondern «^spa»:
«Unterlassen Sie das Verwenden unseres Logos und unseres Namens! Ihr Profil ist irreführend und ist entsprechend an Twitter gemeldet worden. Wenn Sie sich als Polizei ausgeben, machen Sie sich zudem der Amtsanmassung strafbar. Eine Anzeige wird geprüft.»
Profil-Standort: «Verstecken vor Stapo Zürich»
Einige Nutzer und Nutzerinnen verfolgten den Austausch zwischen dem Fake-Account und dem echten Profil der Stapo und reagierten mit einem Augenzwinkern. «Könnt ihr mal euren Kolleg*innen in Basel einen Twitterkurs geben? Wir wollen sowas auch», schrieb etwa eine Person.
Mehrere Personen wiesen die Stapo zudem darauf hin, dass es sich ihrer Meinung nach bei dem Kommentar von @jenny_the5th nicht um Amtsanmassung handelt, da sich die Twitter-Person lediglich über die Stapo lustig machte, «aber sich nicht die Ausübung eines Amtes anmasst».
Schaut man sich das Profil des Fake-Stapo-Accounts übrigens etwas genauer an, erhält man wenig Informationen. Die Tweets der unbekannten Person können etwa nur zugelassene Follower lesen. Das Profilbild und der Profilname wurden ausserdem mittlerweile geändert. Als Standort der Person ist «verstecken vor Stapo Zürich» angegeben.