Freiheitstrychler ernten Kritik aus eigenen Familien
Wochenende für Wochenende ziehen die Freiheitstrychler durchs Land und machen Lärm gegen die Corona-Massnahmen. Sogar aus den eigenen Familien hagelt es Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Familien der Freiheitstrychler sind oftmals anderer Meinung.
- Eine Trychlerin erzählt: «Mein Vater wollte mich in die Psychiatrie stecken.»
Die Freiheitstrychler prägen die Bewegung der Massnahmen-Gegner. Wochenende für Wochenende zieht die «Gruppe engagierter Urschweizer» quer durch die Schweiz.
SRF-Reporter Donat Hofer begleitete die Trychler letzten Sommer während 24 Stunden. Am Dienstag wurde die Dokumentation nun publiziert. Im Bus der Skeptiker ist der SRF-Mann der einzige, der eine Maske trägt.
Bei Demo-Organisator Roland Schätti ist Hofer zum Znacht eingeladen. Zu Besuch sind auch Schättis Söhne. Beide sind geimpft – während der Papa sogar einen Corona-Test «nur über meine Leiche» machen würde.
Schnell wird klar, dass die Familie verschiedene Ansichten hat. Ein Sohn sagt: «Ich finde, der Grund, dass du dich impfen lassen solltest, ist deine Gesundheit und nicht, dass du Leute einschränkst.»
Der zweite Sohn konfrontiert seinen Vater: «Wenn du dem Staat nichts glaubst, dann musst du beim Thema Impfen ja alles selber recherchieren.» Demnach müsste er ja eigentlich auch bei anderen Themen alles selber recherchieren.
Schlimmer sind die Meinungsverschiedenheiten aber bei der Familie von Trychlerin Esther. Sie erzählt, dass ihr Mann auch mitmache.
Aber: «Meine Kinder schämen sich etwas. Meine Eltern verstehen es gar nicht. Mein Vater sagte mir, ich müsse in die Psychiatrie und ich sei total durchgeknallt. Ich habe Abstand genommen und gehe nicht mehr heim – ich fühle mich wohl bei den Trychlern.»