«Freiheitstrychler» weisen Verantwortung für Ausschreitungen zurück
Die «Freiheitstrychler» kritisieren, dass die Polizei die Protestler zu wenig vor den Gegendemonstranten geschützt haben. Sie kündigen weitere Demos an.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «Feriheitstrychler» weisen die Verantwortung für die Ausschreitungen in Bern zurück.
- Stattdessen kritisieren sie die Polizei.
- Maurers Auftritt ihm «Freiheitstrychler»-Hemd verdeutliche die Notwendigkeit der Demos.
Bei einer Kundgebung von Gegnern der Corona-Schutzmassnahmen kam es am Donnerstag zu Ausschreitungen. Die Organisatoren haben die Verantwortung nun zurückgewiesen. Sie würden sich von «jeder Art von Gewalt distanzieren», teilten sie mit.
Bei den «Provokateuren», die an einem Absperrzaun vor dem Bundesplatz gerüttelt hätten, handle es sich um «vereinzelte Menschen». Sie gehörten nicht zu den sogenannten «Freiheitstrychlern», teilte die Gruppierung in der Nacht auf Samstag mit.
Die Kundgebungsorganisatoren verneinten auch einen «Angriff auf das Bundeshaus», wie der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause den Vorfall bezeichnet hatte. Der Ausdruck sei «propagandistische Stimmungsmache» gegen Kritiker der Corona-Massnahmen.
Der Verein kritisierte die Polizei. Diese hatte an dem unbewilligten Anlass friedliche Kundgebungsteilnehmer zu wenig vor gewalttätigen Gegendemonstranten geschützt. Ein Mitglied eines eigenen Sicherheitsdiensts sei angegriffen und dabei mittelschwer verletzt worden, so die «Freiheitstrychler».
Die Gruppierung kündigte weitere Proteste an und berief sich dabei explizit auf Bundesrat Ueli Maurer. Dass der Magistrat im Hemd der «Freiheitstrychler» posiert habe, verdeutliche die Notwendigkeit von «friedlichem Widerstand gegen die schädlichen Corona-Massnahmen».
Maurer seinerseits erklärte am Freitag gegenüber CH Media, er habe das Shirt an dem Anlass aus «reinem Zufall» kurz angehabt. «Das war keine Provokation. Nur schon deshalb nicht, weil ich gar nicht wusste, in welchen Zusammenhang dieses Leibchen offenbar gebracht wird.» Maurer hat laut eigenen Angaben an dem Anlass auch zum Impfen aufgerufen.