Glättli geht nach Bundeshaus-Sturm auf Ueli Maurer los
Mehrere Demonstranten riefen am Donnerstagabend nach Ueli Maurer. Grünen-Präsident Balthasar Glättli sieht eine Gefahr – von Maurer selbst verschuldet.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstagabend eskalierte eine Corona-Demonstration auf dem Bundesplatz.
- Die Demonstranten riefen nach Bundesrat Ueli Maurer.
- Grünen-Präsident Balthasar Glättli sieht darin eine grosse Gefahr.
Am Donnerstagabend kam es in Bern zu erneuten Demonstrationen gegen die Massnahmen des Bundes im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Demonstranten wollten in das Bundeshaus eindringen, ohne Erfolg. Einige der Kundgebungsteilnehmer riefen lautstark nach Bundesrat Ueli Maurer. Dies wohl als Reaktion auf seinen Auftritt an einem SVP-Anlass im Trychler-Shirt am letzten Sonntag.
Grünen-Präsident Balthasar Glättli kritisiert jetzt den SVP-Bundesrat scharf. «Nun sieht man, wozu das führt, wenn Bundesrat Maurer Trump spielt! Braucht es wirklich einen echten Sturm aufs Bundeshaus, bis Maurer merkt, dass ein Bundesrat nicht Öl ins Feuer giessen sollte in einer solchen Situation?»
«Im Vergleich zum Ausland sind die Massnahmen in der Schweiz viel weniger einschränkend. Aber natürlich dürfen alle für ihre Meinung demonstrieren. Allerdings bitte gewaltfrei!», so Glättli weiter.
Viel Kritik an Ueli Maurer
Auch FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen schreibt auf via Twitter, dass die gestrigen Ausschreitungen zu weit gingen.
Selbst die Präsidenten von Nationalrat- und Ständerat, Andreas Aebi und Alex Kuprecht (beide SVP) machen via Twitter ihrem Ärger über die Demonstration Luft. «Das Verhalten der gewalttätigen Demonstrierenden ist unschweizerisch. Wir besiegen das Virus nur, wenn wir alle Teil der Lösung sind.»
Bundespräsident Guy Parmelin verurteilte die Gewalt der Demonstrierenden ebenfalls an einer Medienkonferenz zu «Horizon Europe». Den Vorfall von Ueli Maurer und den Trychlern hingegen liess er unkommentiert.