Führt die SBB eine Reservierungspflicht für Fahrräder ein?
Velos erlebten während Corona einen richtigen Boom. Auch die Schweizerischen Bundesbahnen bekam dies zu spüren. Oft mangelte es an Platz.
Das Wichtigste in Kürze
- Während Corona kamen viele wieder auf den Geschmack des Velofahrens.
- In den Zügen der SBB kam es vermehrt zum Platzmangel für die Velos.
- Gemäss Angaben denke man nun über eine Veloreservation nach.
An Zählstellen wurden während Corona deutlich mehr Velofahrer verzeichnet als noch vor der Krise. Händler schrieben in diesem Frühjahr Rekordumsätze. Und auch die Schweizerischen Bundesbahnen bekam den Boom zu spüren.
Doch in Zügen hat es oft zu wenig Platz für die Fahrräder. Ausserdem sind die Velo-Haken oft so dimensioniert, dass das Rad gar nicht erst Platz hat, berichtet SRF.
Valérie Sauter, Projektleiterin Politik und Infrastruktur von der Interessenvertretung Pro Velo kritisiert die SBB. Sie sei beunruhigt, dass keine langfristige Strategie vorliege. In solchen Situationen müsse man schnell mit passendem Rollmaterial reagieren können.
Schweizerische Bundesbahn bietet nicht genügend Platz
Weiter äussert sich Sauter auch zu der Installation in den Zügen. «Es gibt einige Probleme beim Velotransport. Viele Züge bieten nicht genügend Platz. Ganz zu schweigen davon, dass die verfügbaren Plätze nicht immer für den Transport geeignet sind.»
Bei den Schweizerischen Bundesbahnen denkt man nach Angaben von «CH Media» nun darüber nach, den Kunden eine Veloreservation aufzuzwingen. Die SBB wollen diese Aussage jedoch weder bestätigen noch dementieren.
Vonseiten Pro Velo will man um jeden Preis verhindern, dass diese Regel in Kraft trete. «Das stellt ein Vorbehalt für den Velotransport dar», sagt Valérie Sauter. Mit zusätzlichen Reservierungskosten von fünf Franken, würden Velokunden benachteiligt und es erschwere ihnen die Nutzung der Züge.