Für Schwingen: Amherd verteidigt Militär-Sportförderung
Obwohl es keine olympische Sportart ist, erhält Schwingen die Militär-Sportförderung. Trotz kritischen Stimmen hält Bundesrätin Amherd dies für richtig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Militär-Sportförderung soll dem Schwingen aberkannt werden – fordern Kritiker.
- Als Grund gilt, dass die Sportart nicht olympisch ist.
- Doch Bundesrätin Viola Amherd hält wenig von dieser Forderung.
Anlässlich des Nordwestschweizer Schwingfestes in Brugg im Aargau hat Bundesrätin Amherd die militärische Sportförderung für Schwinger verteidigt. Die Spitzensportförderung der Armee sei aus dem Sport nicht mehr wegzudenken, sagte sie in einer Rede am Sonntag.
Keine Förderung fürs Schwingen?
«Einige möchten nicht, dass Schwingen von der Armeesportförderung profitiert. Da es sich nicht um eine olympische Sportart handelt», sagte die Sportministerin gemäss Redetext. «Aber wieso sollen wir den Besten dieser urtümlichsten aller Schweizer Sportarten diese Möglichkeit nicht auch bieten?»
Auch im Schwingen müssten Leistungskriterien, zum Beispiel den Gewinn eines eidgenössischen Kranzes, erfüllt werden. Dies, um von Spitzensport-Wiederholungskursen am nationalen Sportzentrum Magglingen BE zu profitieren, sagte die Mitte-Magistratin. Und diese müssten als Vorbilder für die Jungschwinger beim Leiten von Nachwuchstrainings helfen.
Grüne wollen Sport-Förderung von Armee abkoppeln
Im Herbst 2012 waren mit Schwingerkönig Kilian Wenger und Verbandsschwinger Christoph Erb erstmals zwei Athleten in die Spitzensport-RS eingerückt. Zuletzt absolvierten im vergangenen Winter 25 Schwinger unter der Leitung von Schwingerkönig Matthias Glarner in Magglingen insgesamt 819 Spitzen-Sport-WK-Tage. Diese wurden mit Erwerbsersatz und Sold entschädigt.
Die Sportförderung des Bundes steht immer wieder in der Kritik. Grünen-Fraktionschefin Aline Trede sagte beispielsweise der «NZZ am Sonntag»: Ihre Partei wolle die Förderung der Athletinnen und Athleten von der Armee abkoppeln und beim Bundesamt für Sport angliedern. Sie kündigte am Sonntag entsprechende Vorstösse an.
«Wir wollen, dass mehr Geld in die Spitzensportförderung fliesst - aber nicht im Rahmen der Armee», sagte Trede der Zeitung. Spitzensportler des Bundes sollten nicht mehr Soldaten sein müssen. Und die Frauen müssten nicht mehr in die Armee, um sportlich gefördert zu werden.