Gegner wollen Abholzung am Uetliberg stoppen

Livia Fischer
Livia Fischer

Zürich,

Die Stadt Zürich will am Uetliberg rund 2100 Bäume fällen. Um dieses Vorhaben zu stoppen, reicht der Verein Pro Uetliberg jetzt Beschwerde ein.

Menschen geniessen das herrliche Herbstwetter auf dem Uetliberg.
Menschen geniessen das herrliche Herbstwetter auf dem Uetliberg. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Grün Stadt Zürich will 2100 Bäume am Uetliberg fällen.
  • Jetzt reicht der Verein Pro Uetliberg Beschwerde ein.
  • Die Vorarbeiten sollen bis auf Weiteres gestoppt werden.

Die Stadt Zürich hat Grosses vor: Um den Wald am Uetliberg zu stabilisieren, will sie rund 2100 Bäume fällen. Durch das Fällen alter Bäume soll wieder mehr Licht auf den Waldboden gelangen. So soll Jungholz besser gedeihen können. Auch soll das Risiko einer Schlammlawine gesenkt werden. Gelangt altes Holz in die Bachläufe, könne das Wasser nicht mehr gut abfliessen. Die Vorarbeiten für den Holzschlag laufen bereits.

Am Montag hat der Verein Pro Uetliberg beim Zürcher Stadtrat und bei der kantonalen Baudirektion von Markus Kägi (SVP) eine Aufsichtsbeschwerde eingereicht. Kritisiert werden Grün Stadt Zürich sowie das Amt für Landschaft und Natur, das den Holzschlag bewilligt hat.

Der Verein Pro Uetliberg fordere, den Holzschlag zu verbieten, schreibt der «Tages-Anzeiger». Zudem solle Grün Stadt Zürich die Arbeiten einstellen, bis ein rechtskräftiger Entscheid vorliege.

Holznutzung und Schutzfunktion nicht das Wichtigste

Die Grünen bemängeln, dass vom geplanten Holzschlag vor allem gesunde Buchen betroffen seien. Laut Pro Uetliberg verstosse der geplante Holzschlag gar gegen übergeordnete Bestimmungen. In der Beschwerde heisse es, der Waldstandort habe naturkundliche Bedeutung. Somit habe nicht die Schutzfunktion des Waldes, sondern dessen biologische Vielfalt Priorität.

Nach Einschätzung der Naturschützer komme das Fällen der zahlreichen Bäume «einem nicht mehr zulässigen Kahlschlag» gleich. Dies verletze das eidgenössische Waldgesetz. Die Aktion widerspreche auch dem Ziel der kantonalen Schutzverordnung Uetliberg, biologische und kulturgeschichtlich wertvolle Waldbestände zu erhalten.

AL-Fraktionschef Andreas Kirstein bezeichnet Massnahmen zur Auslichtung als selbstverständlich. Aus finanziellen Gründen holzt Grün Stadt Zürich nur alle 30 Jahre statt alle sechs. Und ob jetzt alle 30 Jahre 2000 Bäume oder jedes Jahr 70 Bäume gefällt würden, spiele sachlich keine grosse Rolle, so Kirstein.

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