Gehen Schweizer Fleischabfälle bald nach China?
Die Schweizer Fleischbranche will die Stücke des Schweins, die hierzulande nicht als Festtagsschmaus gelten, als Delikatesse nach China verkaufen. Offen ist, ob das klappt. Der Ball liegt bei den Chinesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Fleischbranche will Fleischabfälle – diese gelten in China als Delikatessen - nach China exportieren.
- In der Vergangenheit äusserten die Chinesen aber Beanstandungen an den Schweizer Betrieben, was den Export von Fleischabfällen verhinderte.
- Nun haben Schweizer Betriebe Millionen investiert, um den chinesischen Anforderungen zu genügen. Die Entscheidungen der Chinesen werden Anfang 2018 erwartet.
Bei
vielen Schweizer Familien kommt in den Feiertagen bis Neujahr Schinken oder
Schweinefilet im Teig auf den Tisch. Was dabei vergessen geht: Bei jedem
gemetzgeten Schwein fallen viele Fleischteile an, für die sich in der Schweiz
fast niemand interessiert. Bei vielen Chinesen gelten solche aber als
Delikatesse.
Schnäuzli, Schwänzli un Co.
Trotz
Freihandelsabkommen mit China wurde bisher aus der Schweiz kein Fleisch nach
China exportiert. An der Nachfragte liegt es nicht. Die zur Migros gehörenden
Fleischverarbeiterin Micarna erhielt bereits etliche Anfragen aus China. «Die
Hauptnachfrage richtet sich nach Schweinefüssen, Schweineohren,
Schweinebrustrippen sowie Moon- and Soft-Bones», sagt Roland Pfister, Sprecher
von Micarna, auf Anfrage.
Beanstandungen
der Chinesen
Bisher
haben Chinesen die Ausfuhren verhindert. Der Grund: Ihnen fehlte vor allem die
Kontrolle der ganzen Kette - vom Stall, Transport, Aufbereitung bis zur
Verpackung und dem Tieffrieren. Um den Ansprüchen der Interessenten aus China zu
genügen, haben Betrieb aus der Schweiz Millionen investiert. Laut BLW sollen
die chinesische Behörden Ende Oktober erneut sieben am Export nach China
interessierte Schweizer Fleischbetriebe inspiziert haben. Die Entscheidungen, ob diese Betriebe nun an die Chinesen exportieren dürfen, werden im ersten Quartal vom kommenden Jahr erwartet.