«Geigen-Olympia»: Die Jüngsten siegen

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Genève,

Von Donnerstag bis Sonntag hat in Genf der Menuhin-Wettbewerb stattgefunden – der weltweit wichtigste Wettbewerb für Geiger. Dabei gewinnen ausgerechnet die jüngsten Talente.

Chloe Chua (11) aus Singapur ist die Gewinnerin des Junior-Preises für Talente bis 16 Jahre.
Chloe Chua (11) aus Singapur ist die Gewinnerin des Junior-Preises für Talente bis 16 Jahre. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der «Geigenolympia» in Genf gewinnen in den Nachwuchskategorien die Jüngsten.
  • Der Wettbewerb ist der wichtigste seiner Art in der Welt.
  • Die meisten Finalisten haben asiatische Wurzeln – weil Asiaten öfters ein «absolutes Gehör» haben, sagen Experten.

Mit virtuosem Geigenspiel haben die jüngsten Teilnehmer des renommierten Menuhin-Wettbewerbs die Konkurrenz in den Schatten gestellt. Christian Li (10) aus Australien und Chloe Chua (11) aus Singapur gewannen am Freitagabend in Genf gemeinsam den ersten Preis im Junior-Finale für Talente bis 16 Jahre.

Das Publikum im vollen Konzertsaal Victoria Hall haben Li und Chua schon auf ihrer Seite, bevor sie überhaupt den Bogen ansetzten: als die Kleinen auf die Bühne kommen, geht ein entzücktes Raunen durch die Reihen. Li spielt den Sommer aus Vivaldi's «Vier Jahreszeiten». Als er sich an Ende umdreht und das Orchester wie ein routinierter Maestro mit einer Handgeste zum Aufstehen auffordert, tobt der Saal.

In der Jury sind Stars wie der Norweger Hennig Kraggerud, der 2017 einen Echo Klassik bekam, und Soyoung Yoon aus Südkorea, die den Menuhin-Wettbewerb 2002 gewonnen hatte. Gründer war der Stargeiger Yehudi Menuhin (1916-1999) selbst. Der Wettbewerb läuft seit 1983 und gilt wegen der hohen Anforderungen als «Geigen-Olympia».

Asiaten haben öfters «absolutes Gehör»

Christian Li (10) aus Australien – Sieger der Knaben.
Christian Li (10) aus Australien – Sieger der Knaben. - dpa

Mehr als die Hälfte der 43 Wettbewerbsteilnehmer hat asiatische Wurzeln, darunter sieben der zehn Finalisten. «Asiaten haben viel öfter ein absolutes Gehör», meint Roczek. In Europa treffe das nur auf zehn Prozent der Menschen zu, in Asien auf mindestens dreimal so viele. «Und das in Verbindung mit einer hohen Geschicklichkeit.»

«Asiatische Eltern sind sehr geduldig», sagt Claras Mutter. Und gründlich: «Wir waren der Auffassung, wenn sie Geige spielen will, dann soll sie es richtig machen.» Deshalb habe sie lange nach einem passenden Lehrer gesucht. «Man muss die Kinder auch richtig fördern.»

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