Zug als reichster Kanton überholt
Die Kantone Zug und Zürich zahlen aktuell am meisten in den nationalen Finanzausgleich ein. Ab dem Jahr 2028 dürfte sich dies aber ändern.

Das Wichtigste in Kürze
- Ab dem Jahr 2028 dürfte der Kanton Genf am meisten in den Finanzausgleich einzahlen.
- Der Beitrag von Genf wird für 2028 auf 602 Millionen Franken geschätzt.
- Damit würde der Stadtkanton Zug und Zürich überholen.
Der Kanton Genf dürfte im Jahr 2028 erstmals der grösste Beitragszahler in den nationalen Finanzausgleich sein. Seit der Einführung des Mechanismus im Jahr 2008 ist das noch nie vorgekommen, wie «Le Matin Dimanche» schreibt.
Von allen 26 Kantonen erzielte Genf im Jahr 2024 mit einem Gewinn von 541 Millionen Franken das beste Ergebnis. Zum Vergleich: Beim Schlusslicht Waadt resultierte ein Defizit von 369 Millionen Franken.
Diese Entwicklung ist das Ergebnis hervorragender Unternehmensleistungen in den Jahren 2022 und 2023. Es könnte auch dazu beitragen, die Wahrnehmung der Romandie in der Deutschschweiz zu verändern.
Nathalie Fontanet, die Finanzdirektorin des Kantons Genf von der FDP, sagt gegenüber der Zeitung: «Wir sind schon immer ein zum Finanzausgleich beitragender Kanton gewesen. Manchmal weiter vorne und manchmal weniger. Ein grösseres Gewicht von Genf könnte die Wahrnehmung einiger Leute von unserem Kanton verändern.»
Doch trotz dieser beeindruckenden Zahlen warnt Finanzdirektorin Fontanet: «Die bisher günstige Situation wird dazu führen, dass Genfs Beitrag zum interkantonalen Finanzausgleich in den kommenden Jahren steigen wird.»
Genf überflügelt Zug und Zürich
Nach den jüngsten Prognosen des BAK-Instituts dürfte Genf mit einem Betrag von 602 Millionen Franken 2028 Zug und Zürich überholen. Dieser Trend dürfte sich auch im Jahr 2029 fortsetzen. Die Finanzdirektorin wies jedoch darauf hin, dass die Zahl noch nicht definitiv sei.
Die Berechnung der Höhe des Beitrags erfolgt mit einer Verzögerung von vier Jahren. Daher können diese Zahlen bereits jetzt abgeschätzt werden.
Den nationalen Finanzausgleich gibt es in der Schweiz seit dem Jahr 2008. Er hat das Ziel, dass wirtschaftliche starke, wirtschaftlich schwächere Kantone finanziell unterstützen.