Genfer Museum erleichtert Sehbehinderten den Museumsbesuch
Das Museum für Kunst und Geschichte (MAH) in Genf unterstützt seine blinden und sehbehinderten Besucherinnen und Besucher. Neu stellt es auch ein Hilfsmittel zur Verfügung, das es Menschen mit Sehbehinderung ermöglicht, sich ohne Begleitung durch das Museum zu bewegen.
«Virtuoz» heisst das Tool, das in Frankreich bereits in Hotels und Geschäften eingesetzt wird, in Museen jedoch ein Novum ist. Das MAH präsentierte das neue Hilfsmittel am Freitag.
Das Tool besteht aus einer Reliefkarte, auf der man sich mit dem Finger ein Bild machen kann, von der Lage der Räume, von Treppen und allem, was für Menschen mit Sehbehinderung ein Hindernis sein könnte. Audiokommentare ergänzen die Informationen.
Blinde oder sehbehinderten Personen tragen zudem ein kleines Gerät mit weiteren Reliefkarten der Räume bei sich. Diese enthalten eine Beschreibung der ausgestellten Werke.
Ergänzend will das MAH ab Januar einmal im Monat Modelle bestimmter Werke anbieten, die tastend erschlossen werden können. Das Museum verfügt bereits über etwa fünfzehn solcher Modelle, die sowohl Selbstporträts als auch Landschaften wiedergeben. Sie ermöglichen es sehbehinderten Menschen, sich ein Gemälde besser vorzustellen. Die dunklen Teile werden durch raue Oberflächen wiedergegeben, glatte Oberflächen hingegen vermitteln das Gefühl von Klarheit und Licht.