Das Genfer Universitätsspital hat einen Hilferuf an Freiwillige abgesetzt. Wegen der zweiten Welle braucht das Spital dringend mehr Personal.
Das Unispital in Genf.
Das Universitätsspital in Genf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Universitätsspital Genf hat einen Hilferuf abgesetzt.
  • Die Klinikleitung sucht sofort nach Freiwilligen für medizinische und andere Aufgaben.
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Im Kanton Genf benötigt das Universitätsspital (HUG) aufgrund rasch gestiegener Klinikeinweisungen wegen der zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie dringend zusätzliches Personal. Das Spital hat am Sonntag einen entsprechenden Aufruf an ehemalige Mitarbeiter im Ruhestand sowie solche in unbezahltem Urlaub gerichtet.

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Ein Mitarbeiter in einem Labor am Universitätsspital Genf. (Symbolbild) - Keystone

Die Klinikleitung sucht demnach sofort nach Freiwilligen für medizinische, pflegerische oder administrative Aufgaben, wie die Klinik mitteilte. Die Ärzte und zusätzlichen Pflegeleute etwa für die Intensivstationen sollen die bestehenden Teams im Spital verstärken und entlasten.

Wert von 550 hospitalisierten Patienten bald überschritten

Es sei sehr wahrscheinlich, dass der Spitzenwert an Covid-Patienten in den kommenden Tagen weitgehend überschritten werde. So HUG-Generaldirektor Bertrand Levrat in der Mitteilung. Damals waren während der ersten Krankheitswelle im Frühjahr maximal 550 hospitalisierte Covid-19-Patienten registriert worden. «Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Betten und Fachkräfte, die für die Versorgung sowohl von Covid- als auch von Nicht-Covid-Patienten benötigt werden, viel höher sein wird, als wir es in diesem Frühjahr erlebt haben.»

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HUG-Generaldirektor Bertrand Levrat appelliert an Freiwillige, im Unispital auszuhelfen. - Keystone

Nur noch dringende OPs werden durchgeführt

Das Genfer Unispital hatte bereits vergangene Woche Massnahmen angekündigt. Wie bereits im Frühjahr wird das Spital in eine spezialisierte Klinik für Covid-19-Patienten umgewandelt. Nur noch dringende Operationen werden durchgeführt. Zusätzliches Personal im Umfang von 400 Personen wurde eingestellt.

Die Genfer Gesundheitsbehörden äusserten am Mittwoch die Befürchtung, dass sie vom Zustrom der Patienten überwältigt werden. Dann müssten sie entscheiden, welche Person sie behandeln können oder ihrem Schicksal überlassen.

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