Julius Bär

Georgischer Milliardär Ivanishvili will auch Julius Bär einklagen

Keystone-SDA
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Zürich,

Der georgische Milliardär Ivanishvili klagt nach dem Rechtsstreit mit Credit Suisse nun auch gegen Julius Bär.

Die CS wird auch nach ihrer Übernahme durch die Konkurrentin UBS nicht frei von Skandalen. Nun wurde sie erneut zur Zahlung einer hohe Geldsumme an den ehemaligen georgischen Premierminister und Milliardär Bidzina Ivanishvili verurteilt, diesmal in Singapur. (Symbolbild)
Die CS wird auch nach ihrer Übernahme durch die Konkurrentin UBS nicht frei von Skandalen. Nun wurde sie erneut zur Zahlung einer hohe Geldsumme an den ehemaligen georgischen Premierminister und Milliardär Bidzina Ivanishvili verurteilt, diesmal in Singapur. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Der georgische Milliardär und Parteichef Bidzina Ivanishvili nimmt nach seinem jahrelangen Rechtsstreit mit der Credit Suisse nun auch die Privatbank Julius Bär ins Visier. Seine Anwälte werfen der Zürcher Bank «politische Erpressung» vor und kündigen die Einleitung eines Gerichtsverfahrens an

Ein Grossteil der Vermögenswerte, die Ivanishvili von der Credit Suisse zurückerhielt, sei zu Julius Bär transferiert worden, heisst es in einer Medienmitteilung der georgischen Anwälte von Anfang der Woche. In den letzten Monaten habe die Bank aber Informationen zu Konten zurückgehalten und ihm wegen seines Status als «Politisch Exponierte Person» (PEP) mit der Kündigung der Kundenbeziehung gedroht.

Die Bank Julius Bär wollte am Donnerstag auf AWP-Anfrage keinen Kommentar abgeben: «Wir äussern uns aus Prinzip nicht zu angeblichen oder tatsächlichen Kundenangelegenheiten», sagte eine Sprecherin, nachdem am Donnerstag bereits das Online-Portal «Tippinpoint» über die Klageandrohung berichtet hatte.

Laut der Medienmitteilung der Ivanishvili-Anwälte habe die Bank die Einleitung von Massnahmen versäumt, nachdem diverse Hedgefonds Fristen für die Rückzahlungen von Geldern nicht eingehalten hätten. Der georgische Milliardär verdächtigt die Bank nun, dass sie mit den Hedgefonds «in koordinierter Weise» zu seinem Nachteil handle.

Ivanishvili klagt gegen Julius Bär

Im Dezember 2024 habe die Bank dann gedroht, Ivanishvilis Konten wegen seinem Status als politisch aktive Person zu schliessen. Julius Bär habe zudem die US-Sanktionen inkorrekt und zum eigenen Vorteil interpretiert und erklärt, der Milliardär und seine Familie würden diesen unterliegen, so die Vorwürfe.

Ivanishvili hatte jahrelang gegen die inzwischen von der UBS übernommene Credit Suisse prozessiert. Er war Kunde des betrügerischen Genfer CS-Beraters Patrice Lescaudron gewesen, der ab 2011 hohe Summen aus dem vom ihm betreuten Vermögen abgezweigt hatte, darunter auch von Ivanishvili. In einem Verfahren auf den Bermudas war die CS 2023 zu einer Zahlung von 600 Millionen Dollar verurteilt worden, ein Gericht in Singapur sprach dem Milliardär eine Zahlung von rund 740 Millionen Dollar zu.

Die Anwälte von Ivanishvili wollen in der Schweiz nun offenbar noch die Einleitung weiterer Zivilverfahren prüfen. Dabei soll es um eine Rückerstattung von Beträgen gehen, die in den Prozessen in Singapur und den Bermudas nicht enthalten waren, heisst es in der Mitteilung des Anwaltsteams.

Der georgische Milliardär ist auch Gründer der nationalkonservativen Regierungspartei «Georgischer Traum», die sich nach den umstrittenen Parlamentswahlen vom Oktober 2024 zum Sieger erklären liess. Die Partei hatte grosse Proteste ausgelöst, als sie EU-Beitrittsverhandlungen bis 2028 auf Eis gelegt hatte.

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