Julius Bär

Julius Bär bezahlt seine Geschäftsleitung wieder deutlich besser

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Zürich,

Nach dem «Signa-Debakel» sind die Boni bei Julius Bär wieder gestiegen.

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Die gesamte Geschäftsleitung von Julius Bär, die aus 16 Personen besteht, erhielt eine Entschädigung von 49,2 Millionen Franken. (Archivbild) - keystone

Die Führungsriege von Julius Bär hat das «Signa-Debakel» auch im eigenen Portemonnaie hinter sich gelassen. Die Boni sprossen im Geschäftsjahr 2024 wieder und mit ihnen auch die Gesamtentschädigung der Top-Manager und des Verwaltungsrates.

Die gesamte Geschäftsleitung, die aus 16 Personen besteht, erhielt eine Entschädigung von 49,2 Millionen Franken, wie aus dem am Montag publizierten Geschäftsbericht des Vermögensverwalters hervorgeht. 43,2 Millionen sind es, werden entgangene Prämien ausgeklammert, die dem im Laufe des Jahres von der UBS zu den Bären gestossenen Thomas Frauenlob entrichtet wurden.

Damit haben die Zahlungen an das Bär-Management wieder die alte Flughöhe erreicht. Im Vorjahr hatte die alte gesamte Geschäftsleitung, die noch aus zehn Personen bestand, lediglich 13,0 Millionen Franken erhalten. Vor dem Signa-Debakel hatte die zehnköpfige Geschäftsleitung in 2022 gesamthaft 35,5 Millionen erhalten.

Grund für die «Delle» in 2023 war der Komplettabschreiber von 606 Millionen Franken für einen Kredit an den österreichischen Pleitier René Benko. In der Folge wurden seinerzeit die Boni an den mittlerweile zurückgetretenen CEO Philipp Rickenbacher und fünf weitere Mitglieder der Geschäftsleitung gestrichen.

Top-Verdiener bei Julius Bär

Der bestverdienende Bär-Manager blieb damit, die Extrazahlung an Frauenlob ausgeklammert, Nic Dreckmann. Dieser hatte Julius Bär nach dem Rücktritt Rickenbachs bis vor zwei Monaten interimistisch als CEO geleitet. Dreckmann kam in 2024 auf eine Gesamtentschädigung von 5,8 Millionen Franken, nach 2,0 Millionen im Jahr zuvor.

Zum Vergleich: Im letzten «normalen» Geschäftsjahr hatte der frühere CEO Rickenbach in 2022 6,0 Millionen Franken verdient.

Der demnächst scheidende Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher, dem in der Öffentlichkeit eine Mitschuld am Signa-Debakel zugeschrieben wurde, verdiente 2024 ebenfalls wieder deutlich mehr. Lachers Salär belief sich auf 0,90 Millionen nach 0,65 Millionen Franken im Jahr davor. Auf den «Vor-Signa-Wert» von 1,09 Millionen Franken kommt er allerdings nicht heran.

Die Bank hatte seinerzeit angekündigt, dass Lacher und weitere Mitglieder des Gremiums im Zuge der Signa-Misere auf ihre aktienbasierte Vergütung verzichten. Insgesamt betrug die Vergütung für die Verwaltungsratsmitglieder im letzten Jahr nun wieder 3,3 Millionen Franken nach 3,0 Millionen im Jahr davor.

Der Abschreiber des Signa-Kredits hatte den Jahresgewinn der Julius Bär in 2023 um die Hälfte auf 454 Millionen Franken absacken lassen. In 2024 stieg er wieder auf 1,02 Milliarden.

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Kommentare

User #2999 (nicht angemeldet)

Man bedient sich so lange, wie es nur geht. In dieser Zeit muss man Geld beiseite legen, weil viele danach in die Rente müssen.

User #4898 (nicht angemeldet)

Irgendwie ist es ja pervers. Da wollen die Verantwortlichen die Bank verschlanken und entlassen Mitarbeiter (Bericht Februar) und klopfen Sie sich alle auf die Schultern und zocken ab.

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