Geringere Risszahlen pro Wolf
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Schweizer Wolfsrisse steigt zwar, die Risszahlen pro Wolf nehmen jedoch ab.
- Gemäss Gruppe Wolf Schweiz (GWS) belegt dies die Wirksamkeit des Herdenschutzes.
Pro Wolf werden heute weniger Nutztiere gerissen als vor 25 Jahren bei der Rückkehr des Tieres in die Schweiz. Dies beweise die Wirksamkeit des Herdenschutzes, so die Gruppe Wolf Schweiz (GWS).
Das zeigen Auswertungen der GWS basierend auf Daten des Bundes. Nur die Vermehrung der Wölfe sorgten dafür, dass die Zahlen der gerissenen Nutztiere nicht sinken. Dies teilte die GWS am Freitag mit. Damit täusche der weit verbreitete Eindruck, dass Wölfe stets mehr Nutztiere rissen und der Herdenschutz immer schwieriger werde.
Als Grund für die geringere Risszahl pro Wolf gibt die GWS den Herdenschutz an. Dieser sei wirksam zur Vermeidung von Wolfsrissen, so die Gruppe. Sinkende Nutztierbestände könnten als Ursache ausgeschlossen werden, da diese im Vergleich zu den Wolfsrissen weniger stark gesunken seien.
In 94 Prozent aller Fälle wurden Schafe gerissen und in fünf Prozent Ziegen. Andere Nutztiere wie Gehegehirsche, Lamas, Rinder und Pferde werden selten Opfer eines Wolfsrisses.
Schweiz stimmt über Jagdgesetz ab – betrifft Wolf
Am 27. September stimmt das Schweizer Stimmvolk über ein neues Jagdgesetz ab. Dieses sieht unter anderem vor, den Schutz von Wölfen zu lockern.
Das revidierte Gesetz erlaubte den Kantonen unter bestimmten Bedingungen, Wolfsrudel vorausschauend zu regulieren. Damit soll auf die wachsende Zahl von Wölfen reagiert werden können.
Das revidierte Gesetz nimmt ferner Bäuerinnen und Bauern beim Herdenschutz stärker in die Pflicht. Anders als heute erhalten sie für gerissene Tiere nur noch Entschädigungen, wenn diese mit Hunden oder Zäunen geschützt wurden. Umwelt- und Tierschutzverbänden haben gegen das im Herbst von den Räten verabschiedete Gesetz das Referendum ergriffen.