Gerlafingen SO: Gemeindepräsident wehrt sich nach Eritreer-Krawall
Nach den Ausschreitungen rund um ein Eritrea-Festival in Gerlafingen SO wehrt sich der Gemeindepräsident gegen Vorwürfe: «Wir haben keine Bewilligung erteilt.»
Das Wichtigste in Kürze
- Nach den Ausschreitungen in Gerlafingen SO wird Kritik an der Gemeinde laut.
- Der Präsident wehrt sich und sagt, die Gemeinde sei nicht für die Bewilligung zuständig.
Am Sonntag wollten hunderte eritreische Regime-Gegner in Gerlafingen SO eine Veranstaltung von eritreischen Regime-Anhängern stören. Die Polizei versuchte die beiden verfeindeten Gruppen mit Wasserwerfer und Tränengas in Schach zu halten. Es kam zu einem mehrstündigen Grosseinsatz mit rund 60 Polizistinnen und Polizisten.
Einwohner in der Solothurner Gemeinde zeigten sich am Dienstag noch immer etwas geschockt. Gegenüber «SRF» sagte eine Detailhandelsverkäuferin: «Solche Ausschreitungen sind nicht ohne – und meistens kommen dann noch die dran, die eh nicht viel dafür können. Man hatte schon Angst.»
Eine andere Frau meinte in dem «Schweiz Aktuell»-Beitrag, dass sie sich frage, warum man einen solchen Anlass überhaupt bewilligt habe. «Man wusste ja offenbar, dass das einen Konflikt auslösen könnte.»
Gemeindepräsi Gerlafingen SO: «Haben keine Bewilligung gegeben»
Der Anlass der rund 350 Anhänger von Diktators Isaias Afewerki fand in einer Eventhalle statt. Der Besitzer des Gebäudes, wollte sich laut «SRF» nicht dazu äussern, warum er den Anlass zugelassen hatte.
Vor der Kamera Stellung nahm hingegen der Gemeindepräsident von Gerlafingen. Er hatte mehrere E-Mails erhalten von Personen, die sich fragten, warum die Gemeinde den Anlass bewilligte.
Philipp Heri (SP) wehrt sich gegen die Kritik und stellt klar: «Wir haben keine Bewilligung gegeben. Dieser Saal hat eine Betriebsbewilligung vom Amt in Solothurn – und die Betreiber können hier gastwirtschaftliche Tätigkeiten betreiben. Da muss man nicht jedes Mal nachfragen, wer vor Ort ist – und ob diese Personen eine Veranstaltung durchführen dürfen.»
Im vergangenen Jahr kam es in der Schweiz und in Europa wiederholt zu Ausschreitungen zwischen Eritreern. Unter anderem intervenierte die Polizei bei einer Schlägerei in Opfikon ZH. In Rüfenacht bei Bern wurde eine Kundgebung wegen Sicherheitsbedenken kurzfristig abgesagt.