Bei Brienz GR könnte eine Gerölllawine abrutschen. Gefahr besteht für das Dorf nicht.
Brienz GR
Blick auf den Schuttstrom und das Dorf, am Dienstag, 4. Juli 2023. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Oberhalb von Brienz GR droht ein Schuttstrom.
  • In Gefahr ist das kleine Dorf aber nicht.
Ad

Oberhalb des Bündner Bergdorfs Brienz droht eine Gerölllawine als sogenannter Schuttstrom abzurutschen. Das wurde am Freitagabend bekannt.

Zwar könnten Teile dieser Lawine bis ins Wiesland am Dorfrand gelangen, das Dorf selber sei aber nicht bedroht, schrieb die Gemeinde Albula auf X.

Am 15. Juni kurz vor Mitternacht 1,2 Millionen Kubikmeter Gesteinsmassen als Schuttstrom ab und türmten sich bis zu zwölf Meter auf. Das Dorf verfehlten sie nur knapp. Einzig ein alter Schopf am Hang wurde mitgerissen und zerstört. Der Gemeindepräsident Daniel Albertin sprach von einem Glückstag.

Stollen soll Problem reduzieren

Ein Jahr nach dem glücklichen Ausgang der drohenden Naturkatastrophe ist die Hoffnung der Brienzer Bevölkerung nach wie vor gross. Ein 2,3 Kilometer langer Entwässerungsstollen, der aktuell unter dem Bergdorf gebaut wird, soll den Wasserdruck baldmöglichst senken. Und dadurch die Rutschung des Dorfs und des Hangs dahinter drastisch reduzieren.

Brienz
Der Felssturz in Brienz GR sorgte im Mai 2023 für eine Evakuierung des Dorfes.
Brienz
Mittlerweile konnten die Bewohner wieder zurückkehren.
Brienz
Allerdings bleibt die Lage instabil.
Noch immer bewegt sich das Gebiet – teilweise in Rekordtempo.
Brienz GR
Ein Teil der Brienzer «Südwand», bekannt als «Kompartiment West», könnte sogar Richtung Vazerol abstürzen.
Brienz GR
Dabei war der Nachbarort ursprünglich als einer von mehreren Umsiedlungsstandorten für die Anwohner von Brienz vorgesehen.

«Und er funktioniert.» Dies sagte Gartmann im Gespräch mit Keystone-SDA dazu. Messungen aus dem Sondierstollen, der als Versuchsstollen vor dem Ausbau zum Entwässerungsstollen diente, hätten die entwässernde Wirkung bestätigt.

Im Sommer 2027 soll der 40-Millionen-Franken-Stollen fertig sein. Ob er damit noch rechtzeitig das Dorf vor weiteren Naturkatastrophen bewahrt? Die Unsicherheit diesbezüglich sei bei der Bevölkerung da, so Gartmann. Albertin zeigte sich zuversichtlich, dass das Dorf auch in 100 Jahren noch bewohnt sein w

Vor rund einem Jahr musste das Bündner Bergdorf wegen eines Felssturzes evakuiert werden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenLawine