Gesundheitsbranche überholt ab 2030 den Bausektor
Gemäss Szenario des Bundes werden bis 2060 die Branchen Gesundheit, Bildung und öffentliche Verwaltung zulegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundesamt für Raumentwicklung hat am Freitag das Referenzszenario veröffentlicht.
- Demnach werden drei Dienstleistungsbranchen bis ins Jahr 2060 zulegen.
Drei Dienstleistungsbranchen werden laut neustem Szenario des Bundes bis 2060 gegenüber allen anderen Wirtschaftsbereichen zulegen: Gesundheit, Bildung und öffentliche Verwaltung. Der Boom dürfte vor allem städtischen Regionen zugutekommen.
Dies zeigt das Referenzszenario des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE), das am Freitag veröffentlicht wurde.
Ergänzend dazu seien rund 20 weitere Szenarien ausgearbeitet worden. Auslöser für die Aktualisierungen seien die Verkehrsperspektiven des ARE.
Beschäftigung, Wertschöpfung und Produktionsvolumen
Die Szenarien enthalten Angaben zur Beschäftigung, zur Wertschöpfung und zum Produktionsvolumen für 46 Branchen in 146 Regionen. Dies für den Zeitraum von 2017 bis 2060. Es handle sich bei den Branchenszenarien nicht um eine Prognose im Sinne einer Vorhersage, wird in den Unterlagen betont.
Bereits in früheren Analysen wurde der Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft skizziert. Dieser werde sich fortsetzen, zeitlich versetzt und je nach Szenario in unterschiedlichem Ausmass. So heisst es in der Zusammenfassung zu den verschiedenen Szenarien.
Dienstleistungssektor wächst auf über 3,4 Millionen Arbeitsplätze
Die Szenarien wurden im Auftrag des ARE und des Bundesamtes für Energie (BFE) sowie des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) erarbeitet. Sie legen nahe, dass die Gesamtzahl der Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor bis 2060 auf über 3,4 Millionen anwachsen wird. Erklärt wird dies mit dem starken Wachstum im Gesundheits- und Bildungssektor. Ab 2030 werden demnach mehr Menschen in der Gesundheitsbranche arbeiten als in der Baubranche.
Die steigende Nachfrage hänge direkt zusammen mit dem Wachstum und der Überalterung der Wohnbevölkerung, heisst es in den Unterlagen. Die Beschäftigung werde vor allem in den urbanen Regionen überdurchschnittlich wachsen.
Keinen Einfluss auf die langfristig für das Wachstum verantwortlichen Faktoren werde die Covid-19-Pandemie haben. Lediglich bei der Interpretation der Ergebnisse für die unmittelbare Zukunft sei diesbezüglich Zurückhaltung geboten.