Am Samstag kam es in Opfikon ZH zu seiner Massenschlägerei zwischen zwei Gruppen. Auch in Norwegen und in Israel kam es zu Krawallen.
Rettungsdienst
Rettungsdienst (Symbolbild). - Keystone

Gewaltausbrüche zwischen Eritreern in Europa häufen sich. Am Samstag kam es in Opfikon ZH zu seiner Massenschlägerei zwischen zwei Gruppen aus Eritrea mit zwölf Verletzten. Auch in Norwegen und in Israel kam es zu Krawallen.

Anhängern des eritreischen Diktators Isaias Afewerki

Bei der Schlägerei im Glattpark in Opfikon sei eine Gruppe von Anhängern des eritreischen Diktators Isaias Afewerki auf eine Gruppe von Oppositionellen gestossen, erklärte Okbaan Tesfamariam auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Eritreer ist Mediensprecher beim Eritreischen Medienbund Schweiz und Aktivist.

Bei den Auseinandersetzungen in Opfikon war er vor Ort, um die Situation zu beobachten und zu deeskalieren, wie er sagte. Die Anhänger des Eritreischen Regimes hätten versucht, eine illegale Versammlung abzuhalten. und die Opposition habe versucht, dies zu verhindern.

Veranstalter sagten Fest ab

Angefangen habe der Streit in Oberuzwil SG. Dort sollte ursprünglich ein Fest stattfinden, an dem sich Anhänger des Diktators Afewerkis treffen wollten. Wegen der drohenden Gewaltausbrüche sagten die Veranstalter das Fest aber dann kurzfristig ab. Offenbar verschoben sich später viele Teilnehmende nach Opfikon. Laut Tesfamariam handelt es sich bei diesen Festen um Propagandaveranstaltungen des eritreischen Diktators.

Ähnliche eritreische Kulturfeste gab es bereits in der Vergangenheit, auch in der Schweiz. Jüngst mehrten sich jedoch die Proteste dagegen. Auch in Rüfenacht im Berner Vorort Worb hätte dieses Wochenende ein solches Fest stattfinden sollen. Es wurde aber bereits im Vorfeld aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Konflikte sind nichts Neues

«Die Situation ist nicht neu», sagte Tesfamaria. Der Konflikt zwischen Regimegegnern und Regimetreuen schwele schon seit Jahrzehnten. Nach einem blutigen Unabhängigkeitskrieg hatte es sich 1993 von Äthiopien getrennt, ohne dass die Unabhängigkeit von Äthiopien anerkannt wurde. Wenig später übernahm Afewerki die Macht und verwandelte das Land laut Amnesty International in eine der brutalsten Diktaturen auf dem Kontinent.

Der Konflikt zwischen den Anhängern Afewerkis und Oppositionellen zeige sich auch in der Diaspora, erklärte Tesfamariam. In der Schweiz leben mehrere zehntausend Eritreerinnen und Eritreer. Einige von ihnen suchten damals Zuflucht vor dem Bürgerkrieg um die Unabhängigkeit Eritreas. Manche von ihnen unterstützen auch heute noch die eritreische Regierung. Andere flohen in den vergangenen Jahren vor der Diktatur oder dem strengen lebenslangen Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem.

Gewalt sei Folge von Propagandatouren

Dass es in letzter Zeit vermehrt zu Gewalt gekommen sei, sei die Folge der sich häufenden Propagandatouren, sagte Tesfamariam. Die Krawalle zwischen Eritreern in den letzten Tagen standen im Zusammenhang mit Eritrea-Festivals. «Diese Festivals sind Propagandaveranstaltungen der eritreischen Diktatur», sagte Tesfamariam.

Die Diktatur sammle im Namen des Unabhängigkeitskriegs an solchen Anlässen Geld. Viele Exil-Eritreer würden sich davon unter Druck gesetzt fühlen.

Gegner fordern Verbot von Kulturfestivals

Die Gegner der Feste fordern, dass solche Kulturfestivals verboten werden. In den Niederlanden ist dies passiert: Das Land hat die Veranstaltung diesen Sommer verboten. Die Behörden befürchteten Gewaltaufrufe und machten Sicherheitsbedenken geltend.

Bei der Botschaft von Eritrea in Genf, sowie beim Konsulat in Wettingen AG war bis am Sonntagnachmittag niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

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