Der Gewerbeverband zeigt sich angesichts der hohen Strompreise alarmiert: Laut seinem Präsidenten seien diese für viele Unternehmen existenzgefährdend.
Für Fabio Regazzi, Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes SGV, sind die hohen Energiepreise für viele KMU existenzgefährdend. Der SGV hat am Montag in Bern darum einen Katalog mit Forderungen präsentiert. (Archiv)
Für Fabio Regazzi, Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes SGV, sind die hohen Energiepreise für viele KMU existenzgefährdend. Der SGV hat am Montag in Bern darum einen Katalog mit Forderungen präsentiert. (Archiv) - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizerische Gewerbeverband ist von den Strompreisen alarmiert.
  • Er fordert unter anderem, dass die «administrativen Hürden fallen».
  • Der Preishammer sei laut SGV-Präsident Regazzi für viele unerträglich.
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KMU leiden unter den hohen Energiepreisen. Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) hat am Montag darum einen Katalog mit Forderungen präsentiert: Dazu gehören etwa der Abbau von administrativen Hürden sowie die mögliche Rückkehr in die Grundversorgung für Unternehmen.

«Eigentlich bin ich alarmiert», sagte SGV-Präsident und Nationalrat Fabio Regazzi (Mitte/TI) am Montag in Bern vor den Medien. Für viele Unternehmen sei der Preishammer unerträglich, ja sogar existenzgefährdend. Daher müssten nun die «administrativen Hürden fallen», forderte er.

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Fabio Regazzi, Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbands. - Keystone

Konkret verlangt der SGV, dass der Bau von Kleinanlagen aller nachhaltigen Technologien für Haushalte bewilligungsfrei werden muss. Zudem will der Verband Grossprojekte der Wasser- und Windkraft vom Einspracheverfahren ausnehmen.

Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer forderte seinerseits, dass Unternehmen, «die im sogenannten freien Strommarkt sind, die Rückkehr in die Grundversorgung» ermöglicht wird – mit gewissen Auflagen wie etwa einem zeitlichen Mindestverbleib in der Grundversorgung nach einem Wechsel.

SGV schlägt zusätzliche Eskalationsstufe vor

Er verteidigt diese Forderung mit konkreten Beispielen – etwa jenem eines Berghotels, dass bis anhin jährlich rund 5000 Franken Stromkosten hatte. Der Stromproduzent habe dem Hotel ein Angebot für einen neuen 5-Jahres Vertrag unterbreitet. Eine erste Offerte hätte laut Platzer Energiekosten von über 162’000 Franken bedeutet.

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Strommasten. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Ausserdem schlägt der SGV eine zusätzliche Eskalationsstufe vor, für den Fall, dass der Bund wegen Strommangel eingreifen muss. Gemäss SGV-Direktor Hans-Ulrich Bigler soll diese nach dem freiwilligen Sparen und vor dem Eingreifen des Bundes durch sogenannte Bewirtschaftungsmassnahmen zur Lenkung des Stromverbrauchs greifen, wird er laut Redetext in der Mitteilung zitiert.

In dieser neuen, zusätzlichen Eskalationsstufe sollen Unternehmen und Branchen mit der wirtschaftlichen Landesversorgung Energie-Sparvereinbarungen eingehen. Grundlage der Vereinbarungen wären von den Unternehmen und Branchen selbst erarbeitete Pläne. Dabei müsse es der Branche freigestellt sein, wie sie die Vereinbarung umsetze, so Bigler weiter.

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