Der Schweizerische Gewerbeverband ist sauer: Coop und Migros halten sich nicht an die Verkaufsregeln für nicht-essenzielle Produkte. Jetzt droht eine Anzeige.
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Ein Teil des Sortiments bleibt derzeit abgesperrt – doch nicht alle halten sich daran. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizerische Gewerbeverband beschwert sich über die Missachtung der Beschränkungen.
  • Coop und Migros verhindern den Verkauf von nicht-essenziellen Produkten nicht genügend.
  • Der Verband hat ein Ultimatum gestellt: Bis Montagabend muss nachgebessert werden.
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Schlechte Stimmung beim Schweizerischen Gewerbeverband. Coop und Migros sind mit ihrer Coronavirus-Handhabung angeeckt. In einer Medienmitteilung vom Freitag beschwerte sich der Verband über die «Missachtung der Sortimentsbeschränkung». Verschiedene Medien hatten zuvor über die Nicht-Einhaltung berichtet.

In einem Brief an die Lebensmittelläden droht der Verband nun mit einer Anzeige – und stellt ein Ultimatum: Wenn die Covid-Verordnung bis Montagabend nicht in allen Filialen umgesetzt ist, droht der Gewerbeverband mit einer Klage. Dies schreibt die «SonntagsZeitung».

Spielzeug und Make-up beim Self-Checkout

Auslöser für die Auseinandersetzung ist das nicht-essentielle Sortiment der Migros- und Coop-Filialen: Produkte wie Spielzeug und Make-up dürfen aktuell nicht verkauft werden. In den meisten Läden verbleiben die Produkte im Regal und sind nur dürftig abgesperrt. Während der Verkauf an der Kasse unterbunden wird, können Kunden die Produkte im Self-Checkout unbemerkt registrieren.

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Die abgesperrte Spielzeug-Abteilung in einer Migros-Filiale. - Keystone

«Es ist unver­ständlich, wieso das nicht zum Verkauf zugelassene Produktsortiment nicht in den Kassensystemen gesperrt ist. Es ist die Pflicht der Grossverteiler die Weisungen des Bundesrates umzusetzen», beschwert sich der Gewerbeverband. Der Verband wendet sich jedoch auch an die Bevölkung: Man solle sich solidarisch mit dem KMU-Einzelhandel verhalten und die Sortimentsbeschränkung beachten.

Coop und Migros wehren sich

«Wir halten uns seit Beginn an die Verordnung und werden dies auch weiterhin tun», sagte ein Migros-Sprecher der «Sonntagszeitung». Auch Coop weist die Anschuldigungen zurück. Sollte der Gewerbeverband das anders sehen, könnte er schon bald eine Anzeige einreichen. Damit könnte der Verband unter Umständen eine Schliessung der Filialen bewirken.

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Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands, erhebt schwere Vorwürfe gegen Coop und Migros. (Archivbild) - Keystone

Der Gewebeverband hat sich mit seinem Anliegen gleichzeitig an den Bundesrat gewandt. «Der grösste Dachverband der Schweizer Wirtschaft fordert den Bundesrat auf, diese Umsetzung sicherzustellen», heisst es in der Medienmitteilung.

Ob Coop und Migros reagieren, wird sich am Montag zeigen. Sollten sich die Grossverteiler uneinsichtig zeigen, dürfte eine juristische Auseinandersetzung folgen.

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