Gewerkschaften planen ab Oktober Protesttage auf Baustellen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gewerkschaften fordern die Rente ab 60 Jahren im Bauhauptgewerbe.
- Deshalb wollen sie im Oktober auf Bautellen Protesttage durchführen.
Die Gewerkschaften Unia und Syna planen im Oktober Protesttage auf Baustellen. Grund sind die in ihren Augen festgefahrenen Verhandlungen mit dem Baumeisterverband über einen neuen Landesmantelvertrag.
Kernanliegen der Gewerkschaften ist die Rente ab 60 Jahren im Bauhauptgewerbe. Im Juni gingen in Zürich rund 18'000 Bauarbeiter auf die Strasse für das Rentenalter 60, mehr Lohn und besseren Schutz für ältere Bauarbeiter. Schon damals lagen Streikdrohungen in der Luft. Die Geduld sei nun am Ende, halten Unia und Syna fest.
Unia, Syna, die Interprofessionelle Christliche Gewerkschaft Wallis (SCIV) und die Organizzazione Cristiano Sociale Ticinese (OCST) haben sich darauf verständigt, ab Mitte Oktober auf Baustellen Protesttage durchzuführen. Dieses geschlossene Vorgehen sei aussergewöhnlich, schreiben Unia und Syna im Communiqué vom Mittwoch.
In ihren Worten goss der Schweizerische Baumeisterverband mit einem Anfang September öffentlich gemachten Angebot an die Arbeitnehmer Öl ins Feuer. Die damals versprochenen 150 Franken mehr Lohn nannten sie im Communiqué vom Mittwoch einen «vergifteten Köder».
Die Baumeister hätten verschwiegen, dass im Gegenzug bis zu 300 Gratis-Überstunden auf dem Bau zu leisten wären und Bauarbeiter bereit sein müssten, regelmässig zwölf Stunden für ihre Firmen unterwegs zu sein, kritisierten die Gewerkschaften. Sie fordern eine Beschränkung von überlangen Arbeitstagen.
Von 300 Gratis-Stunden zu sprechen, sei falsch und verantwortungslos, konterte der Baumeisterverband in seiner Mitteilung vom Mittwoch. Um möglichst viele Bauarbeiter fest anzustellen, müsse vermehrt dann gearbeitet werden können, wenn Arbeit vorhanden sei.
Im gesamten Jahr müssten die Angestellten trotz Flexibilisierung aber nicht länger arbeiten als heute, hielt der Verband fest. In den Augen der Baumeister in greifbarer Nähe ist die Weiterführung der Frührente ab 60. Sie werfen den Gewerkschaften vor, Lösungen «mit dem Verharren auf ideologischen Standpunkten» zu blockieren.