Gewitter: Kantone Bern und Baselland sind besonders betroffen
Auch am Mittwochabend gingen in der Schweiz erneut heftige Gewitter nieder. Besonders die Kantone Bern und Baselland waren stark betroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwochabend zogen schon wieder heftige Gewitter über Teile der Schweiz.
- Besonders betroffen waren die Kantone Bern und Baselland.
- In Bern gingen gegen 700 Meldungen ein, im Oberbaselbiet sogar rund 1000 Notrufe.
- Im Kanton Zürich musste wegen den Unwettern der Bahnhof Zürich-Flughafen gesperrt werden.
Die heftigen Gewitter gingen auch am Mittwochabend weiter: Bis um 22:20 Uhr wurden schweizweit über 27'000 Blitzentladungen registriert. Zudem sind laut «MeteoNews» in den vergangenen Stunden teilweise erhebliche Wassermassen niedergegangen.
Bis 22:20 Uhr wurden schweizweit über 27'000 #Blitzentladungen registriert. Dabei schüttete es teilweise heftig, so wurden bis 22 Uhr bspw. in #Langenbruck über 60 mm gemessen! Am stärksten betroffen waren das zentrale #Mittelland sowie Teile der #Nordwestschweiz. pic.twitter.com/Pw68gyzIYo
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) June 23, 2021
«Am stärksten betroffen war das zentrale Mittelland sowie Teile der Nordwestschweiz», schreiben die Meteorologen auf Twitter. In Langenbruck BL fielen beispielsweise 62 Millimeter Niederschlag.
Das sei knapp die Hälfte der ganzen Menge vom Monat Juni, schrieb der Wetterdienst auf Twitter. In Salen-Reutenen TG waren es 56 Millimeter und in Wittnau AG knapp 52. In Zürich-Flughafen fielen knapp 50 Milliliter Niederschlag. Dort ist wegen den Wassermassen der Bahnhof Zürich-Flughafen bis auf Weiteres gesperrt (mehr dazu hier).
Rund 1000 Notrufe im Oberbaselbiet
Besonders heftig trafen die Gewitter am Mittwochabend das gesamte Oberbaselbiet. 19 Feuerwehren zusammen mit rund 350 Einsatzkräften standen wegen Regen und Hagel im Dauereinsatz. Zwischen 20 Uhr und 23 Uhr mussten sie rund 300 Mal ausrücken. Laut der Polizei Basel-Landschaft wurden rund 1000 Notrufe gezählt.
Es habe Meldungen zu überschwemmten Gebäuden, Baustellen und Strassen gegeben. Wegen kleinerer Erdrutsche waren mehrere Strassenabschnitte vorübergehend gesperrt. Verletzte gab es nach Angaben der Polizei nicht.
In Niederdorf BL trat der Fluss «Vordere Frenke» über die Ufer. Videos von Nau.ch-Lesern zeigen, wie sich Fahrzeuge, darunter auch ein Bus, durch die Wassermassen kämpfen müssen.
Auf einem weiteren Video ist zu sehen, wie Baumaterialien von den Wassermassen mitgetrieben werden. Verdutzte Passanten schauen dem Spektakel zu. Die Polizei empfiehlt der Bevölkerung jedoch, sich wegen der Hochwasserlage von den Ufern der Fliesgewässer fern zu halten.
Hanspeter Mundwiler, stellvertretender Feuerwehrkommandant in Zunzgen BL war mit seinem Team im Einsatz. Zu Nau.ch sagt er: «Wir sind daran, Keller auszupumpen. Wir hatten auch diverse Ereignisse mit Öl oder Diesel, bei denen Heizöltanks durch das Wasser angehoben wurden.»
Er befürchtet, dass die Aufräumarbeiten bis Freitag andauern könnten und zwischen 80 und 90 Einsätze geleistet werden müssten.
700 Meldungen im Kanton Bern wegen Gewitter
Auch im Kanton Bern gingen am Mittwochabend wieder vielerorts Gewitter nieder. Die Kantonspolizei meldete zwischen 18 Uhr und 22 Uhr gegen 700 Schadensmeldungen. Die meisten davon betrafen laut der Kapo Wassereinbrüche.
Zum Teil seien Bäche über die Ufer getreten, heisst es auf Twitter. Teilweise mussten auch Strassen gesperrt werden und der Bahnverkehr sei eingeschränkt. Die Behörden baten aufgrund des Anrufvolumens um etwas Geduld.
Im Berner Jura sorgte währenddessen ein monströses Hagel-Gewitter für Chaos auf den Strassen und den Schienen. Ein Zug musste sogar während der Fahrt in Sonceboz BE angehalten und evakuiert werden (mehr dazu hier).