Stadt Basel

Globus-Neubau: Die oberen Stockwerke verärgern Altstadt-Bewohner

Christof Wamister
Christof Wamister

Basel,

Vier Fragen und Antworten zum Bauen in der Basler Schutzzone.

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Versperrt: Blick zur Martinskirche. - hpth

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige Anwohnerinnen und Anwohner sind unzufrieden mit dem neuen Globus-Gebäude.
  • Die obersten Stockwerke wirken grösser und dominanter. Das Stadtbild wird beeinflusst.
  • Ist das alles zulässig?

Die Bewohnerinnen und Bewohner der hoch gelegenen Häuser am Nadelberg wundern oder ärgern sich.

Ihnen ist aufgefallen, dass die obersten Stockwerke des neu gebauten Globus-Warenhauses an der Eisengasse viel grösser und dominanter sind als beim abgebrochenen Altbau. (Auch aus der Drohnenperspektive, wie in der «BaZ» publiziert, ist es gut sichtbar.)

Catherine Alioth, LDP-Grossrätin und Präsidentin «ad interim» des Quartiervereins Innerstadt, hat dazu eine Interpellation eingereicht, die der Regierungsrat ziemlich barsch abgefertigt hat.

Doch die Frage ist legitim: Darf man denn in der geschützten Altstadtzone ein solches Bauvolumen realisieren?

In der Tat ist die gesamte Globus-Parzelle der Schutzzone zugewiesen und im Inventar der schützenswerten Bauten eingetragen – dies aber nur wegen der auf den Marktplatz gerichteten Jugendstilfassade von 1905.

Was sich dahinter befindet, konnte ausgehöhlt und neu aufgebaut werden.

Ist das zulässig?

Vom Nadelberg und anderen hoch gelegenen Standorten wirken diese oberen Stockwerke nun aber gemäss dem Entwurf des renommierten Architekturbüros Miller & Maranta wie ein wuchtiger dunkelgrüner Komplex mit Glasfassaden.

Sie liegen nicht höher als die hässlichen Aufbauten auf dem alten Globus-Bau (im Bild bis zur Mitte des oberen Spitzbogenfensters der benachbarten Fassade der denkmalgeschützten Martinskirche), ragen aber auch in den Kirchturm hinein.

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So sah die Situation vor dem Umbau aus. - zVg

Vom Martinskirchplatz aus wirkt der bauliche Eingriff frappant. Deshalb nochmals die Frage: Darf man das?

Ja, meinen Denkmalrat und Denkmalpflege. Man habe nur gefordert, dass das Bauvolumen nicht vergrössert und die bisherige maximale Höhe nicht überschritten werden dürfe, heisst es in der Interpellationsantwort.

Beide Forderungen seien erfüllt. Das Bauvolumen wurde allerdings nur leicht reduziert, weil man auf das zweite Untergeschoss verzichtet hat.

Wo blieb der Heimatschutz?

Es bleibt die Frage nach dem Stadtbild. Die Wirkung auf das Stadtbild werde «gegenüber dem vorherigen Zustand verbessert», meint der Regierungsrat.

Ganz scheint er der Sache aber nicht zu trauen, denn um die Fassaden mit ihren Glasscheiben weicher erscheinen zu lassen, wird die ganze Anlage zu Lasten des Mehrwertabgabe-Fonds noch begrünt.

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Blick vom Martinskirchplatz aus. - OnlineReports.ch / Christof Wamister

Und eine allerletzte Frage: Wo blieb der Heimatschutz? Der private Verein hat in einer Einsprache das Volumen der Obergeschosse moniert, wurde aber abgewiesen.

Darauf zu beharren, wäre wenig erfolgversprechend gewesen: Der Heimatschutz war seinerzeit mit einem Rekurs gegen das exzentrische neue Dach des Museums für Kulturen (glasierte Ziegel nach einem Entwurf von Herzog & de Meuron, 2011) vor den höheren Gerichtsinstanzen gescheitert.

Wie der Globus liegt auch das Museum in der Altstadt-Schutzzone.

Transparenz: Der Autor war Obmann des Heimatschutzes Basel.

***

Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst im Basler Newsportal «OnlineReports» publiziert.

Kommentare

User #4858 (nicht angemeldet)

Die Gebäude dieser Nörgler stören das Stadtbild nicht, denn deren Häuser waren vor 200, 500, 1000 Jahren schon da!? Solche Leute nerven nur noch!

User #4858 (nicht angemeldet)

"Das Stadtbild wird beeinflusst."?! Weil das Volk, die Touristen und die Welt sich Basel von der Vogelperspektive aus anschaut;-)

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