Grenchen SO erlaubt bis auf Weiteres keine Partys mehr
Das Wichtigste in Kürze
- In Grenchen SO ignorierte kürzlich eine Corona-infizierte Person die Quarantäne.
- Die Person besucht zwei Partys, weshalb nun 280 Menschen in Quarantäne sind.
- Die Stadt hat deshalb bis auf Weiteres ein Party-Verbot erlassen.
Grenchen zieht Konsequenz aus den jüngsten Negativ-Schlagzeilen rund ums Feiern und Corona! In der kleinen Stadt im Kanton Solothurn gilt bis auf Weiteres ein Party-Verbot. Das berichtet der regionale TV-Sender «Tele M1» am Montagabend.
Stadtpräsident François Scheidegger (FDP): «Vorläufig werden wir jetzt mal keine Partys bewilligen, aber natürlich werden wir die Lage jeweils neu beurteilen.»
Infizierte Person ignorierte Quarantäne
In Grenchen ignorierte eine mit Corona infizierte Person die Quarantäne und nahm am vorletzten Samstag an zwei Veranstaltungen teil. Aus dem Umfeld der Stadt heisst es, es habe sich bei der fehlbaren Person um eine junge Frau gehandelt.
Sie besuchte laut Angaben die «Mystery Party» im Parktheater und dann auch die After-Party im «Joker». Der Polizeikommandant der Stadt schrieb in einer Mitteilung am Montag: «Das Verhalten des wissentlich infizierten Partygängers sei als eine Straftat anzusehen».
Der Kanton Solothurn prüft deshalb die Einleitung rechtlicher Schritte gegen den Quarantäne-Ignoranten und Kantonsarzt Lukas Fenner musste 280 Personen in eine zehntägige Isolation schicken.
Über das Party-Verbot in Grenchen zeigt sich Fenner aus epidemiologischer Sicht froh, auch wenn die Situation bisher nicht in einen «Superspreader-Event» ausartete.
«Bisher wurde erst eine Person positiv getestet, aber wir müssen sicher noch die restlichen Tage abwarten», sagt der Kantonsarzt gegenüber «Tele M1».
«Baracoa»-Wirt im Internet angefeindet
Eine weitere Meldung aus Grenchen sorgte kürzlich ebenfalls für viel Aufsehen. Der Betreiber der «Baracoa»-Bar hatte gegen Quarantäne-Regeln verstossen und die Kasse «gemacht».
Der Kanton hat deshalb das Lokal bis auf Weiteres geschlossen. Der Betreiber hatte sich am Sonntag zwar bei «Tele M1» für sein Fehlverhalten entschuldigt. Er wurde aber trotzdem in den sozialen Medien scharf angefeindet.
Stadtpräsident Scheidegger verurteilt den Hass: «Natürlich war es ein Fehler, aber die Reaktionen sind unschön. Ich möchte alle bitten die Shitstorms zu beenden und sich auch mal in seine Situation reinzuversetzen.»