Grippewelle kommt den Rekordwerten immer näher
Das kollektive Husten und Schnupfen geht weiter. Die Grippewelle in der Schweiz strebt erst auf ihren Höhepunkt zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit der zweiten Januarwoche breitet sich die Grippewelle in der Schweiz aus.
- Noch hat sie ihren Höhepunkt nicht erreicht.
- Fachärzte schätzen ein, ob die diesjährige Grippewelle die letztjährige gar übertrifft.
In der zweiten Januarwoche war es soweit: Die Grippewelle legte in einzelnen Regionen so richtig los. Mittlerweile hat die Grippewelle alle Regionen der Schweiz erreicht. Ist das kollektive Flachliegen bald vorbei? Leider nein.
Wie Marco Rossi, Chefarzt Infektiologie am Luzerner Kantonsspital schätzt, sei der «Höhepunkt wahrscheinlich noch nicht erreicht.» Bisher habe er weniger Fälle als zur gleichen Zeit im Vorjahr gesehen.
Dasselbe beobachtet auch Christina Orasch, Fachärztin für Infektiologie an der Klinik St. Anna. «Die Kurve zeigt derzeit steil nach oben, aktuell werden in der Schweiz 214 Grippeverdachtsfälle pro 100‘000 Einwohner verzeichnet.» Der Schwellenwert liegt bei 68 Fällen.
Erreicht die Grippewelle nochmals Rekordwerte?
Wir erinnern uns: Das letzte Jahr galt mit zeitweise 350 Grippe-Fällen pro 100˙000 Einwohner als besonders heftig. Ob es diesen Winter wieder so schlimm werden könnte, lässt sich laut Orasch nur abschätzen.
«Es sieht im Moment nicht nach einer extremen Entwicklung aus», entwarnt sie. Aber: «Grippeviren können sich im Verlaufe einer Saison ändern und die Grippewelle verlängern oder verstärken.»
Im Vergleich zu den Vorjahren sei die diesjährige Grippewelle später und bisher schwächer ausgebrochen. Dies aufgrund des anfänglich milden Wetters und vorherrschenden Viren, die durch die Impfungen gut abgedeckt seien.
Knutschen Tabu!
Für eine Impfung ist es jetzt jedoch zu spät. Daher gilt es, die gängigen Regeln einzuhalten: Regelmässiges Händewaschen und bei Husten und Niesen den Mund bedecken. Fachärztin Orasch emfpiehlt zudem «engen Kontakt zu anderen, insbesondere erkälteten Personen zu vermeiden.»