Grossevents halten weiter an Bar-Bezahlung fest
Während des Ski-Weltcups konnte in Adelboden BE oft nur mit Bargeld bezahlt werden. Auch andere Grossevents setzen weiter auf Bargeld-Bezahlung. Warum?
Das Wichtigste in Kürze
- Im Dorf Adelboden konnte man während der Ski-Rennen mancherorts nur bar zahlen.
- Auch bei anderen Grossanlässen bleibt Bargeld-Zahlung fester Bestandteil.
Vorletztes Wochenende staunten die Besucher des Weltcups in Adelboden BE nicht schlecht. Denn im Bergdorf konnte man an den Essens- und Getränkeständen vielerorts nur mit Bargeld bezahlen. Kreditkarten und sogar Debitkarten wurden teils nicht akzeptiert.
Auch die Bezahl-App Twint kam nur an vereinzelten Ständen zum Zug. «Die meisten Besucher sind betrunken und kommen mit den QR-Codes bei der digitalen Zahlung gar nicht zurecht», erklärte ein Standbetreiber.
Zahlungsmittel-Experte Marcel Stadelmann von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW zeigte sich auf Anfrage von Nau.ch über diesen Bargeld-Fokus überrascht. «Aus meiner Erfahrung geht die Tendenz bei Grossanlässen eher in die andere Richtung.»
Beispiele dazu sind etwa das Gurtenfestival oder verschiedene Weihnachtsmärkte, wo nur Karten oder Twint akzeptiert wurden.
Besucher an Ski-Rennen gewohnt, bar zu zahlen
Jetzt zeigt sich: Auch viele andere Veranstalter halten am Bargeld fest.
«Bei den Laax Open sowie auch bei anderen Events können Besucher mit allen Zahlungsmitteln Bargeld, Twint, Karte und Co bezahlen», erklärt die Medienstelle Laax auf Anfrage. Der Freestyle-Event findet diese Woche statt.
Auch an den Skirennen der Frauen in Crans-Montana VS Ende Februar werden Barzahlungen möglich sein. Hier hat man eine klare Meinung. «Bargeld wird immer akzeptiert und muss unserer Meinung nach auch immer akzeptiert werden. Dieses Jahr werden wir zum ersten Mal von den Ständen verlangen, dass sie auch Kreditkarten- oder Twint-Zahlungen akzeptieren.»
Die Besucher seien sich bei solchen Veranstaltungen gewohnt, bar zu bezahlen.
«Diese Option ist noch immer erwünscht»
Bei grossen Messen scheint ein Verzicht auf Barzahlungen auch kein Thema zu sein. Laut Adrian Erni, Mediensprecher von Bernexpo, werden die meisten Stände an der BEA dieses Jahr Bargeld akzeptieren. «Vor allem im Verkauf direkt ab Platz.»
Die Messe startet Ende April. «Nicht alle Ausstellenden verfügen über das Equipment, um via Kreditkarte, Twint und so weiter abzurechnen», hält Erni fest.
An der Fantasy Basel Mitte Mai besteht ebenfalls die Möglichkeit, mit Bargeld zu bezahlen, wie Mediensprecherin Anouk Brunner sagt.
Der Grund: «Einige unserer Besucherinnen und Besucher verfügen nicht über Zahlungskarten oder andere kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten wie Twint.» Auch diesen Besuchenden möchte man ein grossartiges Festivalerlebnis bieten.
Viele Besuchende würden bereits vor der Veranstaltung anfragen, ob Barzahlung vor Ort möglich sei. «Dem entnehmen wir, dass diese Option noch immer erwünscht ist», hält Brunner fest.