Grüne Chefin Rytz steht trotz deutscher Kritik hinter Klimastreik

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Bern,

Der erfolgreichste Grüne-Politiker Deutschlands hat langsam genug von Schülern am Klimastreik. Anders sieht dies die Grüne-Chefin der Schweiz.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann fordert ein Ende der Klimastreiks.
  • Völlig anders sieht dies die Schweizer Grünen-Chefin Regula Rytz.
  • Die Schüler hätten keine Bussen, sondern eine Einladung zum Dialog verdient.

Unter dem Motto «Fridays for Future» gehen seit Wochen weltweit Schüler auf die Strasse. Sie streiken für einen besseren Umweltschutz. Doch auch wenn die Unterstützung der grünen Parteien bisher gross war, in Deutschland ist die Geduld am Ende.

Der erfolgreichste Grüne-Politiker Winfried Kretschmann fordert ein baldiges Ende der Klimastreik. Zudem seien Bussen gerechtfertigt.

Klimastreik
Winfried Kretschmann bei der Unterzeichnung des «Bündnisses der Luftreinhaltung». Als einziger Grüner regiert Kretschmann seit acht Jahren ein Bundesland (Baden-Württemberg). - Keystone

«Ich sehe das völlig anders», kontert die Schweizer Grünen-Chefin Regula Rytz.

Schüler opfern ganze Freizeit für Klimastreik

Rytz unterstützt den Klimastreik praktisch seit Beginn weg. Sie nahm auch selber schon aktiv Teil an den Kundgebungen. Denn die Schüler «wollen nichts Geringeres als das Recht auf eine Zukunft.»

Regula Rytz
Grünen-Präsidentin Regula Rytz nahm auch selber schon am Klimastreik teil. - Keystone

Zudem gehen sie nicht nur während der Schulzeit auf die Strasse. Am kommenden Samstag findet der nächste nationale Klimastreik statt. «Dafür setzen sie ihre ganze Freizeit ein.»

«Dafür setzen sie sich mit ihrem eigenen Lebensstil und mit den Mechanismen der Politik auseinander.»

Bei Rytz scheint die Begeisterung, im Gegensatz zu Kretschmann, keineswegs abgenommen zu haben. «Das ist doch grossartig», schwärmt sie.

Schüler engagieren sich nicht «bei irgendeinem Lifestyle-Thema»

Die Grüne-Chefin betont einmal mehr, man habe der jungen Generation lange Zeit Desinteresse an Politik vorgeworfen. Nun interessiere sie sich dafür und gestalte sie aktiv mit.

«Und zwar nicht bei irgendeinem Lifestyle-Thema, sondern bei einer Zukunftsfrage für die Menschheit.»

Das Engagement der Schüler gibt laut Rytz auch vielen älteren Menschen wieder Hoffnung. Daher sei die Unterstützung so gross.

«Wer sich so engagiert wie diese Schülerinnen und Schüler hat keine Bussen verdient. Sondern eine Einladung zum Dialog.»

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Nau hat in Zürich Klima-Aktivisten interviewt. - Nau

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