Grüngut-Mitarbeiter zocken Kunden mit manipulierter Waage ab

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Brugg,

Eine manipulierte Waage hat Kunden einer Aargauer Kompostier-Firma um viel Geld gebracht. Diese hat reagiert, den Schaden beglichen und will ihren Ruf retten.

Grüngut
Eine Aargauer Kompostierfirma prellte ihre Kunden mittels einer manipulierten Waage. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitarbeiter einer Kompostier-Firma manipulierten eine Waage, Kunden bezahlten zu viel.
  • Etwa 30 Kunden waren betroffen, die Schäden teils vierstellig.
  • Das Unternehmen erstattete Anzeige und entschädigte alle Betroffenen vor Jahresende.

Grüngut-Bschiss im in Villnachern AG!

2023 hat die Kosag Kompostier AG, ein Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung der Gemeinde, eine neue Waage installiert.

Diese sollte das angelieferte Material nach Gewicht und nicht mehr nach Volumen verrechnen.

Nur: Mitarbeitende hatten die Waage manipuliert. So bezahlten Kunden mehr als nötig, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Kompostierst du deinen Müll?

Ein entsprechender Hinweis war bei der Zeitung bereits letzten Sommer eingegangen.

Richard Zickermann, Verwaltungsratspräsident der Kosag Kompostier AG und Vizeammann von Villnachern, bestätigte die Schummel-Vorwürfe: «Es kam leider zu Unregelmässigkeiten bei den Materialanlieferungen.»

Kosag reagierte sofort und erstattete Anzeige gegen fehlbare Mitarbeiter.

«Bewusst manipuliert»

Noch vor Jahresende informierte das Unternehmen seine Kunden über die Situation. In einem Brief erklärte der Verwaltungsrat, dass die Waage im Frühling 2024 «fallweise von Mitarbeitern bewusst manipuliert» worden sei.

«Sämtliche Manipulationen konnten mit aufwendigen Untersuchungen lückenlos identifiziert und festgestellt werden», betonte der Verwaltungsrat.

Etwa 30 Kunden waren von den Unregelmässigkeiten betroffen. Die Schadenssumme pro Kunde betrug zwischen ein paar Franken und sogar einem tiefen vierstelligen Betrag.

Das Unternehmen legte grossen Wert darauf, die Angelegenheit noch im alten Jahr zu bereinigen und den Betroffenen die Erlöse zurückzuerstatten.

Die Kunden konnten wählen, ob sie eine Auszahlung oder eine Gutschrift bevorzugten.

Firma entschuldigt sich

In dem Brief entschuldigte sich der Verwaltungsrat bei den Kunden.

Er sei überzeugt, dass durch Aufarbeitung und Schadloshaltung aller Kunden «der gute Ruf der Kosag Kompostier AG wiederhergestellt werden kann».

Zickermann berichtete später: «Wir haben keine negativen Rückmeldungen von der Kundschaft erhalten».

Die Gesamtentschädigung belief sich auf weniger als 30'000 Franken. Nichtsdestotrotz laufen noch Untersuchungen seitens der Staatsanwaltschaft.

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Kommentare

User #4688 (nicht angemeldet)

In der Schweiz bezahlt man auch für jeden Mist zuviel, schlimm nur wenn man dann noch zusätzlich beschissen wird!

User #2492 (nicht angemeldet)

Kann man auch grüne Politiker bringen?

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