Gute Düfte in Läden lassen die Kassen klingeln
Weihnachtsmusik und Weihnachtsprodukte verleiten uns derzeit zum Shoppingrausch. Auch Düfte spielen beim Einkaufen eine zentrale Rolle, sogar immer häufiger.
Das Wichtigste in Kürze
- Duftmarketing dient für ein angenehmeres Ambiente in Läden, Banken oder sogar Spitälern.
- Besonders in Einkaufsläden verleiten Düfte zum Geld ausgeben.
Das Prinzip ist einfach: Es duftet nach frisch gebackenem Brot und schon knurrt der Magen. Man nennt dies Duftmarketing. Kunden geben nachweislich mehr Geld aus, wenn es im Laden angenehm riecht. Laut Studien bis zu 15 Prozent mehr.
Besonders in der Weihnachtszeit wirkt der Duft. Denn wir sind nicht nur in Weihnachts-Shoppinglaune, «wir verbringen auch mehr Zeit drinnen», so Felix Hoffmann. Er ist Duft-Experte und Inhaber der Raum und Duft Konzept AG.
Nicht zu viel und nicht zu wenig
Hoffmann stellt fest, dass immer mehr Läden auf Duftmarketing setzen. «In der Schweiz sind es besonders ausländische Modeketten, wie Mango oder Zara.» Denn in Amerika sei Duftmarketing seit über 20 Jahren etabliert. Hoffmann glaubt, es werde in der Schweiz immer wichtiger, «besonders in Zeiten von Onlinehandel», um die Menschen in den Läden ein Erlebnis zu schaffen.
Doch der Kunde dürfe es nicht auf Anhieb merken. Der Duft sei eher unterschwellig: «Denn wenn sie in einem Laden geduscht werden, können sie viel mehr kaputt machen.» Zudem sind Düfte sehr individuell. «Wenn es den Duft gäbe, der für alle funktioniert, hätten wir die ideale Lösung.»
Manipulation oder nur Marketing?
Manch einer dürfte sich die Frage stellen: Werde ich da nicht manipuliert? Hoffmann sieht dies anders : «90 Prozent unserer Entscheidungen passieren ja sowieso unbewusst.» Irgendwas müssen die Läden ja machen, damit die Leute zu ihnen kämen. Sei es durch Aussehen, schöne Verkäuferinnen oder eben ein angenehmes Duft-Ambiente. «Sonst könnte man auch Ferrari Verarschung vorwerfen.»