Hagel und Böen: Gewitterfront zieht an Pfingsten über die Schweiz
Über das Pfingstwochenende zog eine Gewitterfront mit kräftigem Hagel und Sturmböen über die Schweiz. Teilweise musste die Axenstrasse gesperrt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gewitterzelle zieht aus dem Westen über die Schweiz.
- Das Wetter bringt teilweise Hagel und starke Böen mit sich.
- Wegen eines Felssturzes und Erdrutsches musste die Axenstrasse gesperrt werden.
Am Samstag hat es in Frankreich heftige Gewitter gegeben. Das Unwetter zog am Sonntag von Westen her auch über die Schweiz. In der Nacht hat sich die Gewitterzelle intensiviert und ist in Richtung Seeland gezogen.
Auch Hagel und starke Böen brachte das Wetter über Pfingsten teilweise mit sich. Die Gewitterneigung stieg von Westen her an, wie «MeteoNews» auf Twitter schrieb.
23'000 Blitze schweizweit
Mittlerweile hat sich das Wetter in der Schweiz beruhigt. Wie der Wetterdienst von SRF schreibt, ist teils nun sogar wieder mit sonnigen Phasen zu rechnen.
Die Bilanz zeigt: Von Mitternacht bis 17 Uhr wurden schweizweit rund 23'000 Blitze registriert. Auch Wind brachte die Gewitterfront mit sich. So wurde in Egolzwil LU eine Orkanböe von 133 km/h gemessen.
Heftige Gewitter im Süden
Am Nachmittag warnte SRF Meteo vor einem heftigen Gewitter im Süden der Schweiz. «Es muss mit grossem Hagel, viel Regen in kurzer Zeit und Orkanböen gerechnet werden. Es herrscht Gefahr von Leib und Leben», hiess es. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, im Haus zu bleiben.
Am frühen Pfingstsonntag-Morgen zog die erste Gewitterfront über die Schweiz. Besonders heftig traf es den Kanton Bern. 1800 Blitze wurden im Kanton registriert, auch viel Regen fiel. In der Hauptstadt fielen 18 Millimeter Regen.
#Blitzanzahl der ersten Gewitterlinie von heute Morgen: Mehr als 4500, am meisten davon im Kanton Bern. Dazu lokal schon mehr als 20 Liter #Regen pro Quadratmeter. Laufende Entwicklungen auf unserem Liveticker unter https://t.co/6FGiY12wgY. (rp) pic.twitter.com/DebFHawmsu
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) June 5, 2022
Am Mittag zog die nächste Gewitterfront von Westen her über die Schweiz. Am Nachmittag war die Front bereits in Zürich angekommen.
Axenstrasse wegen Steinschlag gesperrt
Vielerorts lösten die grossen Regenmengen Erdrutsche aus. So auch auf der Axenstrasse.
Wie die Kantonspolizei Uri mitteilte, haben die Überwachungsinstrumente gegen 13.30 Uhr Geländebewegungen im Bereich «Gumpisch» festgestellt. Dies führte in der Folge zu Aufschlägen von Steinen in den Schutznetzen oberhalb der Axenstrasse. «Folge dessen musste die Axenstrasse umgehend gesperrt und die Fahrzeuge gewendet werden», schrieb die Polizei.
Weiter hiess es: «Personen wurden keine verletzt. Die Strasse und Brücke wurden gemäss ersten Erkenntnissen nicht beschädigt.»
Die Behörden empfahlen, das betroffene Gebiet weiträumig zu umfahren. Mittlerweile ist die Axenstrasse wieder befahrbar.
Zuvor zogen die Gewitterzellen über das Wallis, Berner Oberland und Luzern. In St. Stephan im Simmental gingen Hagelkörner mit drei Zentimeter Durchmesser nieder.
Kräftiger Hagel in Bern
Auch in Interlaken BE fiel über Mittag kräftiger Hagel, wie ein Video in den sozialen Medien zeigt.
Wetterwarnung für Bern und Emmental
Für einige Teile des Landes hat der Wetterdienst eine starke Wetterwarnung ausgesprochen. Betroffen sind unter anderem Greyerz, Bern, das Emmental, das Oberaargau, Aarau und weiter nördlich das Fricktal.
Leichte Wetterwarnungen gelten für die Zentralschweiz, den Norden des Tessins und die Nordostschweiz. Die Warnstufe gilt bis Sonntagabend. Der Schwerpunkt des Gewitters wird am Nachmittag erwartet.
Bei entsprechender Niederschlagsintensität kann die Aquaplaninggefahr erhöht werden, warnt «MeteoNews». Aufgewirbelte Gischt könne zudem die Sicht erschweren. Ausserdem können in Gewitternähe starke bis stürmische Böen das Spurverhalten von windanfälligen Fahrzeugen beeinflussen.