Hanf-Produzenten fordern «zeitgemässe» Cannabis-Gesetzgebung
Seit dem 29. März müssen Duftöle, die CBD erhalten, vergällt werden. Hanf-Produzenten und Händler finden das unverhältnismässig.
Das Wichtigste in Kürze
- CBD-haltige Duftöle müssen seit dem 29. März vergällt werden.
- Die Massnahme wurde erlassen, nachdem Menschen offenbar CBD-Duftöle konsumiert hatten.
- Die IG Hanf wehrt sich nun dagegen; das Ganze sei nicht «zeitgemäss».
Die Hanf-Produzenten und -Händler wehren sich dagegen, dass CBD-haltige Duftöle nur noch vergällt auf den Markt kommen dürfen. Die IG Hanf hält diese Massnahme zur geruchlichen oder sonstigen Kenntlichmachung für unverhältnismässig und fordert eine «zeitgemässe und umfassende Cannabis-Gesetzgebung».
Durch die Vergällung sollen CBD-Öle mit zusätzlichen Geschmacksstoffen ungeniessbar gemacht werden, um eine versehentliche oder missbräuchliche Einnahme zu verhindern, wie es in einer Mitteilung der IG Hanf von heute Freitag heisst.
Duftöle «missbräuchlich» eingenommen
Chemische Produkte, die CBD (Cannabidiol) enthalten und unter dem Chemikalienrecht in Verkehr gebracht werden, müssen seit dem 29. März mit einem Vergällungsmittel versetzt sein müssen, damit die Duftöle nicht irrtümlicherweise eingenommen werden können. Die Interessengemeinschaft (IG) der Hanf-Produzenten und -Händler bezieht sich damit auf eine Verfügung der Gemeinsamen Anmeldestelle Chemikalien des Bundes.
Bereits auf dem Markt befindliche Produkte dürfen bis 30. September 2022 verkauft werden. Die Vergällungspflicht betrifft keine CBD-haltigen Produkte, die im Rahmen des Heilmittel- oder Lebensmittelrechts in Verkehr gebracht werden.
Offenbar hätten sich viele Konsumentinnen und Konsumenten über die «nicht zur Einnahme»-Aufschrift auf der Verpackung hinweggesetzt und somit quasi «missbräuchlich» solche Produkte als Naturheilmittel eingenommen, schreibt die IG Hanf. Und sie hätten sich danach gemäss unzähligen Berichten über Linderung von verschiedenen gängigen gesundheitlichen Volksgebrechen wie Schlafstörungen erfreut.
Dies habe sich in der Bevölkerung offenbar herumgesprochen und zu einem regelrechten Boom geführt. Dem versuche das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nun einen Riegel zu schieben, so die IG Hanf.