Hauptfeldweibel wegen homophober Beleidigung verurteilt
Ein Hauptfeldweibel der Schweizer Armee ist zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden. Er soll einen ehemaligen Dienstkameraden homophob beleidigt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mitglied der Schweizer Armee wurde wegen homophoben Äusserungen verurteilt.
- Der Hauptfeldweibel hatte einen ehemaligen Dienstkameraden aufs übelste beleidigt.
- Nun erhält er eine Busse von 400 Franken, sowie eine bedingte Geldstrafe.
Ein Hauptfeldweibel der Schweizer Armee ist wegen Beleidigung und sexueller Belästigung erstinstanzlich zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden. Er soll einen ehemaligen Dienstkameraden homophob beleidigt haben.
Auslöser für das Verfahren war eine Sprachnachricht mit diversen derben, schwulenfeindlichen Sprüchen, welche der Verurteilte dem Geschädigten auf der Combox hinterlassen hatte. Armeesprecher Daniel Reist bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht der «Sonntagszeitung». Im Hintergrund seien mehrere Kameraden zu hören gewesen, welche sich darüber amüsierten.
Einige Monate zuvor hatten der Hauptfeldweibel und der Geschädigte noch gemeinsam Militärdienst geleistet. Schon während der gemeinsamen Dienstzeit sei es seitens des Hauptfeldweibels regelmässig zu Beleidigungen und einmal gar zu Androhung von Gewalt gekommen.
Das Militärgericht verurteilte den Hauptfeldweibel zu einer Busse in der Höhe von 400 Franken sowie zu einer bedingte Geldstrafe von 4000 Franken. Der Verurteilte habe das Urteil angefochten. Er habe vor Gericht geltend gemacht, beim fragwürdigen Telefonanruf viel Alkohol intus gehabt zu haben. Ausserdem sei es nur ein Spass gewesen.
Studie des VBS läuft
Ob es sich um einen Einzelfall handelte, oder ob homosexuelle und weibliche Militärangehörige während des Armeedienstes häufig Diskriminierung erfahren, wird laut VBS derzeit im Rahmen einer Studie abgeklärt. Die Ergebnisse sollen Ende Jahr vorliegen. Gemäss dem Zeitungsbericht laufen derzeit 18 Verfahren wegen Verdachts auf Verletzung der sexuellen Integrität in der Armee.
