Heimliche Partnerschaft zwischen Uno und WEF steht in Kritik
Im Juni schlossen das World Economic Forum WEF und die Vereinigten Nationen heimlich eine gemeinsame Partnerschaft ab. Nun wird aber Kritik laut.
Das Wichtigste in Kürze
- Das World Economic Forum und die Uno schlossen im Juni eine gemeinsame Partnerschaft ab.
- Die NGO Public Eye nennt es einen «privaten Coup gegen den staatlichen Multilateralismus».
- Ein Protestbrief hunderter Organisationen fordert die sofortige Aufkündigung des Vertrags.
Am 13. Juni dieses Jahres unterzeichneten das World Economic Forum (WEF) und die Uno ein «Strategic Partnership Framework». Sprich: Sie schlossen eine gemeinsame Partnerschaft ab – zwar still und heimlich. Die Öffentlichkeit bekam nichts mit – das Medienecho blieb klein bis inexistent.
Die Uno selber veröffentlichte nur ein Foto der Unterzeichnungszeremonie in New York. Das vierseitige Dokument ist lediglich auf der WEF-Website zu finden.
Laut den beiden Vertragsparteien soll dank einer engeren Zusammenarbeit die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beschleunigt werden. Behandelt werden die Themen Klimawandel, Gesundheit oder Gleichstellung.
Doch: Die Allianz steht heftig in der Kritik. Die NGO Public Eye spricht von einem «privaten Coup gegen den staatlichen Multilateralismus» und schlägt Alarm. Damit würde die Uno weiter ausgehöhlt werden und Konzerne bekämen «direkten Einfluss auf viele relevante Gremien und Programme».
Allianz mit WEF: Protestbrief an Guterres
Mit der Kritik steht Public Eye nicht allein da. Dass wirtschaftliche Akteure bei politischen Institutionen mitmischen, gefällt vielen Beobachtern ganz und gar nicht.
Über 40 internationale und hunderte nationale Organisationen sowie fast 30 Privatpersonen haben einen Protestbrief unterschrieben. Dieser richtet sich an Uno-Generalsekretär Antonio Guterres.
Guterres wird in dem Schreiben aufgefordert, die Partnerschaft «mit jenen Akteuren, deren Aktivitäten die existentielle Krise unseres Planeten verschärft oder gar mit verursacht haben», sofort aufzukündigen.
Mitunterzeichnet haben neben Public Eye auch weitere Schweizer Organisationen wie Brot für alle oder Centre Europe Tiers Monde.