Otto's und Calida kämpfen mit Ausbeutungsvorwürfen
Eine Untersuchung der NGO Public Eye schlussfolgert, dass Otto's und Calida zu wenig für die Verbesserung der Arbeits- und Menschenrechte ihrer Mitarbeiter tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Die NGO Public Eye führte eine Untersuchung zur Lohnsituation in der Modebranche durch.
- Dutzende Konzerne schlossen dabei schlecht ab – darunter auch Otto's und Calida.
Der Detaillist Otto's mit Sitz in Sursee und der Kleiderhersteller Calida kommen bei Public Eye schlecht weg: Eine Untersuchung der Schweizer Nichtregierungsorganisation (NGO) kommt zum Schluss, dass kaum Fortschritte in der Lohnsituation der Modebranche gemacht wurden.
Im Bericht der Untersuchung steht, dass keine der untersuchten Firmen einen «existenzsichernden Lohn für alle Arbeiterinnen ihrer Lieferkette» nachweisen könne. Die NGO untersuchte 45 Textilkonzerne, darunter 19 aus der Schweiz. Lediglich zwei davon konnten Hinweise vorzeigen, einen Existenzlohn zu zahlen: Der italienische Modekonzern Gucci und die Firma Nile am Bielersee.
Bei den restlichen untersuchten Unternehmen soll der Anteil an Arbeiterinnen, der einen existenzsichernden Lohn erhält, bei null Prozent liegen. Neben Migros, Coop, Manor, Chicorée, Zebra, Zalando und vielen anderen befinden sich darunter auch Calida und Otto's. Bei Otto's ist dabei das Tochter-Unternehmen Sherpa Outdoor gemeint.
Gegendarstellung der OTTO'S AG und der Sherpa Outdoor GmbH
Im Artikel "Otto's und Calida kämpfen mit Ausbeutungsvorwürfen" wird behauptet, dass laut dem Firmencheck 2019 von Public Eye der Anteil der existenzsichernden Löhne bei Sherpa Outdoor null Prozent betrage. Diese Darstellung ist unwahr. Richtig ist, dass OTTO'S AG an der Untersuchung von Public Eye nicht mitgewirkt hat. Die Untersuchung bezog sich zudem ausschliesslich auf die Marke Sherpa Outdoor.