Heiss auf Achselschweiss
Das Wichtigste in Kürze
- In Österreich haben die jungen Frauen früher ihren Auserwählten schweissgetränkte Apfelstücke überreicht.
- In Kenia wird das Brautpaar drei Tage lang beschimpft.
- In Thailand begleitet die ganze Verwandtschaft Braut und Bräutigam ins Bett.
Apfelschnitztanz in
Österreich
Vor ein paar Hundert Jahren war dieser Tanz ein Liebesbrauch,
der vor allem in Niederösterreich zelebriert wurde. Dabei war es Sitte, dass sich heiratsfähige Mädchen beim
Tanzen ein Stück Apfel unter die Achsel klemmten und es danach dem Mann ihrer Träume
zum Verzehr überreichten. Anhand von Geruch und Geschmack des süss-salzigen «Schmankerls»
sollte der Auserwählte dann erkennen, ob die Frau tatsächlich zu ihm passt.
Laut Überlieferungen hat das geklappt, wissenschaftlich bewiesen ist die
Wirkung dieser Methode aber nicht.
Drei Tage Schande in Kenia
Die Ehe ist hart, aber die Hochzeit noch härter – jedenfalls in
Kenia: Hier ist es auch heute noch Brauch, dass die Brautleute drei Tage lang beschimpft und
geärgert werden, bevor sie einander heiraten dürfen.
Besonders die Freunde der Braut fallen dabei über ihren
Auserkorenen her und umgekehrt beleidigen die Freunde des Bräutigams seine
Auserwählte. Vor allem ihre Faulheit und Unfähigkeit, mit der Schwiegermutter
zu kommunizieren werden fleissig kritisiert.
Haben die Brautleute allen Widrigkeiten getrotzt, dürfen sie
endlich heiraten. Falls sie das dann noch wollen.
Liebe geht bekanntlich durch den Magen
Nochmals zurück zu den anfänglich erwähnten Apfelschnitzen und dem Schwitzetanz. Der wurde nicht nur in Österreich, sondern auch auf den baltischen Staaten ausgeübt. Wahlweise stopften sich Frauen dort
Kartoffeln, Brötchen oder Zwieback in die Achselhöhle, um sie dann
schweissgetränkt dem potenziellen Partner zu überreichen. Man half sich mit dem, was gerade im Haushalt zu finden war. Wer also die Tradition bei der Zubereitung des
Valentinstagsmenüs wieder aufleben lassen möchte, kann sich in der Küche frei bedienen.
Hochzeitsnacht mit der ganzen Familie
in Thailand
Wer heiratet, ehelicht meist nicht nur den Partner, sondern seine
ganze Familie mit dazu. In Thailand wird diese Erkenntnis auf die Spitze
getrieben. Um dem frisch vermählten Paar unmissverständlich klar zu machen,
dass die Heirat auch eine Verbindung zweier Familien ist, will ein thailändischer
Brauch, dass die ganze Familie das Paar zum Ehebett begleitet.
Bevor die
Frischvermählten sich dann allerdings einander zuwenden, verlassen die Verwandten das
Schlafzimmer wieder. So viel Taktgefühl muss sein.