Heiss auf Achselschweiss

Lara Marty
Lara Marty

Bern,

Liebe kennt keine Grenzen. Und ihre Bräuche offenbar auch nicht. Vom Beschimpfungs-Marathon bis zu Apfelstückchen mit einer ganz speziellen Duftnote, haben die weltweiten Liebesrituale so ziemlich alles zu bieten. Nau hat eine kleine Auswahl zusammengestellt.

Das Wichtigste in Kürze

  • In Österreich haben die jungen Frauen früher ihren Auserwählten schweissgetränkte Apfelstücke überreicht.
  • In Kenia wird das Brautpaar drei Tage lang beschimpft.
  • In Thailand begleitet die ganze Verwandtschaft Braut und Bräutigam ins Bett.

Apfelschnitztanz in Österreich

Vor ein paar Hundert Jahren war dieser Tanz ein Liebesbrauch, der vor allem in Niederösterreich zelebriert wurde. Dabei war es Sitte, dass sich heiratsfähige Mädchen beim Tanzen ein Stück Apfel unter die Achsel klemmten und es danach dem Mann ihrer Träume zum Verzehr überreichten. Anhand von Geruch und Geschmack des süss-salzigen «Schmankerls» sollte der Auserwählte dann erkennen, ob die Frau tatsächlich zu ihm passt. Laut Überlieferungen hat das geklappt, wissenschaftlich bewiesen ist die Wirkung dieser Methode aber nicht.

Drei Tage Schande in Kenia

Die Ehe ist hart, aber die Hochzeit noch härter – jedenfalls in Kenia: Hier ist es auch heute noch Brauch, dass die Brautleute drei Tage lang beschimpft und geärgert werden, bevor sie einander heiraten dürfen.

Besonders die Freunde der Braut fallen dabei über ihren Auserkorenen her und umgekehrt beleidigen die Freunde des Bräutigams seine Auserwählte. Vor allem ihre Faulheit und Unfähigkeit, mit der Schwiegermutter zu kommunizieren werden fleissig kritisiert.

Haben die Brautleute allen Widrigkeiten getrotzt, dürfen sie endlich heiraten. Falls sie das dann noch wollen.

Äpfel mit Herzen
Apfelschnitze hatten in Sachen Liebesbräuche früher in Österreich einen hohen Stellenwert. - Keystone

Liebe geht bekanntlich durch den Magen

Nochmals zurück zu den anfänglich erwähnten Apfelschnitzen und dem Schwitzetanz. Der wurde nicht nur in Österreich, sondern auch auf den baltischen Staaten ausgeübt. Wahlweise stopften sich Frauen dort Kartoffeln, Brötchen oder Zwieback in die Achselhöhle, um sie dann schweissgetränkt dem potenziellen Partner zu überreichen. Man half sich mit dem, was gerade im Haushalt zu finden war. Wer also die Tradition bei der Zubereitung des Valentinstagsmenüs wieder aufleben lassen möchte, kann sich in der Küche frei bedienen.

schimpfen
Wer in Kenia heiratet, muss sich während drei Tagen einiges gefallen lassen. - Pixabay
Liebe
Das Mädchen habe den Hauptbeschuldigten geliebt. - Pixabay

Hochzeitsnacht mit der ganzen Familie in Thailand

Wer heiratet, ehelicht meist nicht nur den Partner, sondern seine ganze Familie mit dazu. In Thailand wird diese Erkenntnis auf die Spitze getrieben. Um dem frisch vermählten Paar unmissverständlich klar zu machen, dass die Heirat auch eine Verbindung zweier Familien ist, will ein thailändischer Brauch, dass die ganze Familie das Paar zum Ehebett begleitet.

Bevor die Frischvermählten sich dann allerdings einander zuwenden, verlassen die Verwandten das Schlafzimmer wieder. So viel Taktgefühl muss sein.

Hochzeitsstrauss
In Thailand hält sich die Privatsphäre des Brautpaars in Grenzen. - Pixabay

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