Heuschnupfen oder Coronavirus? Die Maske hilft bei beidem
Die Pollensaison hat begonnen. Doch wann sind Erkältungssymptome durch eine Allergie verursacht und wann besteht Verdacht auf das Coronavirus?
Das Wichtigste in Kürze
- Schnupfen kann ein Symptom von Covid-19 sein, aber auch von einer Pollenallergie.
- Anhand der Begleitsymptome lassen sich beide jedoch meist unterscheiden.
- Hygienemasken schützen Allergiker auch vor Pollen.
Der Frühling naht! Während die einen sich über mehr helle Stunden und wärmeres Wetter freuen, beginnt für andere eine Plage: Das Frühlingserwachen macht auch vor der Natur keinen Halt.
Am frühsten entwickeln Hasel und Erle Frühlingsgefühle und verteilen bereits ab Februar ihren Samen in der Luft. Seit März steuern auch Ulme und Pappel ihren Anteil bei. Das unbedachte Liebesspiel der Laubträger sorgt in so mancher Nase für ganz andere Gefühle: Allergiker können ein (Liebes-)Lied von den Symptomen singen.
Ein Schnupfen kann sowohl Symptom für eine Pollenallergie wie auch für das Coronavirus sein. Wie die beiden auseinandergehalten werden können, erklärt eine Allergie-Expertin.
Pollenallergie und Coronavirus: Das sind die Symptome
Nadia Ramseier, Expertin bei aha! Allergiezentrum Schweiz, erklärt: «Die Symptome einer Pollenallergie sind meistens Niesattacken, laufende oder verstopfte Nase. Aber auch erschwerte Nasenatmung, juckende und tränende Augen und auch Juckreiz in Gaumen, Nase und Ohren.»
Auch wenn dies im ersten Moment nach einer Erkältung klingt: Die Erkältungssymptome einer Infektion mit dem Coronavirus sind meist andere. Gemäss BAG sind die häufigsten Symptome Halsschmerzen, Husten (meist trocken), Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Fieber und plötzlicher Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns.
Woher kommt jetzt der Schnupfen?
Schnupfen wird als «mögliches» Symptom des Coronavirus aufgeführt, kann jedoch auch Symptom einer Pollenallergie sein. Daher sollte auf die anderen Begleitsymptome geachtet werden. Diese können darauf hindeuten, ob die Beschwerden von Pollen oder dem Virus stammen.
Sicherheit bringt der Corona-Test. Dieser sollte gemacht werden, «wenn Symptome auftreten, die nicht typisch für eine Pollenallergie sind. Und natürlich sollte man den Test-Empfehlungen des BAG folgen», fügt Ramseier hinzu.
Deuten die Symptome nicht auf Covid-19, lässt sich der Gang zum Arzt allerdings dennoch nicht umgehen: «Heuschnupfen-Geplagte sollten ihre Allergie unbedingt ärztlich abklären lassen, um sie zu behandeln, ansonsten droht Asthma.»
Die gute Nachricht: Die Maske schützt vor beidem
«Bei einer Pollenallergie ist es wichtig, den Kontakt zu den allergenen Pollen so tief wie möglich zu halten», erklärt Ramseier. Allergikern bringt die Corona-Pandemie hierbei zumindest einen kleinen Vorteil: Hygienemasken helfen nämlich auch gegen Pollen.
Dafür braucht man nicht einmal die besonders stark abdichtenden FFP2-Masken. In einem Beitrag für aha! erklärt Immunologe Arthur Helbling vom Berner Inselspital: «Standard-Hygienemasken filtern Partikel, die grösser als 3 Mikrometer sind. Da Pollenkörner zwischen rund 10 und 100 Mikrometer klein sind, vermögen beide Maskentypen Pollenkörner zu filtern.»
Anders als das Coronavirus dringen Pollen auch in die Augen. Dagegen kann eine Sonnenbrille helfen. Des Weiteren empfiehlt Ramseier, nur kurz stosszulüften, Abends die Haare zu waschen und die Kleider nicht im Schlafzimmer auszuziehen.