Hilfe gegen Personalmangel? Jetzt kommt der Kellner per Knopfdruck

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Knonaueramt,

Den Kellner via Knopfdruck rufen, statt nervös zu winken – das gibt es. Und das könnte eine Lösung gegen Personalmangel sein.

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Der Kellner kommt per Knopfdruck: Im Kanton Zürich möglich. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Zürcher Restaurant muss man den Kellner nicht rufen, sondern einen Knopf drücken.
  • Das mache alles effizienter und verkürze die Wartezeiten.
  • Der Knopf ist eine weitere Lösung gegen Personalmangel in der Gastronomie.

Das hat sie noch nie gesehen: Alina T.* (32) sitzt am Wochenende auf einer Restaurantterrasse im Zürcher Säuliamt. Auf dem Tisch des Löwen in Hausen am Albis ZH steht eine kleine Holzschachtel mit einem Glocken-Knopf drauf.

«Für den Service kann man hier klingeln», erklärt ihr ein Kellner. Für den Gast ist das lautlos. In der Küche hören die Mitarbeitenden aber eine Glocke und sehen, zu welcher Tischnummer sie sollen.

Wie Joelle Apter vom Management gegenüber Nau.ch erklärt, soll das einfache Drücken die Gäste entspannen. Denn so kann man «ganz einfach das Servicepersonal rufen, ohne auf sich aufmerksam machen zu müssen». Ausschauhalten nach dem Kellner und nervöses Winken fallen so weg.

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Statt nervös zu winken oder lange zu warten, klingelt man einfach. - Nau.ch

Der schnelle Service klappt, wie Apter sagt. «Das Feedback unserer Gäste zu diesem System ist mehrheitlich positiv.»

Auch Nau.ch hat den Test vor Ort gemacht. Nach kurzem Warten war ein freundlicher Kellner da.

Der Verband Gastrosuisse hält den Kellnerruf auf Knopfdruck für «durchaus hilfreich», wie Mediensprecher Patrik Hasler-Olbrych gegenüber Nau.ch sagt. «Das Servicepersonal erfährt so, welcher Gast gerade einen Wunsch hat und kann sich gleich darum kümmern.»

Klingeln als Lösung gegen Personalmangel

Klingeln für den Service ist nicht nur praktisch. Es könnte auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Dieser hat zuletzt arg zugenommen, vor allem im Berner Oberland.

Dort klagte kürzlich Gastronom Massimo L.* gegenüber Nau.ch: «Ich finde einfach keine guten Leute mehr. Jetzt muss ich Anfänger einstellen.»

Wie findest du den Service in Restaurants?

Solche Knöpfe sind nun eine Chance, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Hasler-Olbrych sagt: «Die Digitalisierung kann zur Minderung des Personalmangels beitragen.»

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Der Knopfdruck ist für den Gast lautlos – in der Küche aber klingelt es. - Nau.ch

Die Effizienz bestätigt auch Apter vom Löwen in Hausen am Albis. «Für unsere Mitarbeitenden bedeutet das System eine klare Entlastung und eine optimierte Arbeitsweise.» Die Serviceabläufe seien «effizienter», die Kommunikation mit den Gästen «konstant schnell und direkt». Laut Apter haben die Knöpfe auch die Wartezeiten verkürzt.

Allerdings müsse man auch bedenken, dass der persönliche Kontakt im Gastgewerbe wichtig sei, sagt Hasler-Olbrych von Gastrosuisse. Dieser trage dazu bei, «den Gästen einen gelungenen Restaurantbesuch zu verschaffen».

Wie weit verbreitet die Methode des Kellnerruf-Knopfs ist, kann der Verband nicht sagen.

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Immer beliebter: Bestellen via QR-Code. So wird einem die Menükarte am Handy angezeigt. - Miss Miu

Der Knopf ist eine weitere Möglichkeit, den Fachkräftemangel zu entschärfen. Immer beliebter werden derweil QR-Codes. Scannen Gäste den Code an ihrem Tisch ein, können sie die Bestellung direkt am Handy aufgeben. Und auch gleich so bezahlen.

Lukas Widmer vom Bergrestaurant Allmend in Wengen BE sagte kürzlich dazu: «QR-Codes sind sicherlich auch bei uns in den Bergen beliebt und die Zukunft.»

Doch auch er betonte: «Unserer Erfahrung nach ist persönlicher Service etwas, was man in unserer Restaurant-Kategorie nicht einfach abschaffen kann.»

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Kommentare

User #5375 (nicht angemeldet)

In Thailand ist das nicht nötig. Da ist der Service viel besser. Und das Essen auch..

User #2595 (nicht angemeldet)

Meistens hat es ja zuviel Servicepersonal, dann schwatzen sie miteinander und haben in der Regel keinen Blick mehr für die Kunden übrig. Für mich als Kunde eine gute Sache, so spare ich Trinkgeld.

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