Hitze setzt Kühen zu - Ernte aber noch nicht gefährdet
Die Temperaturen steigen weiter: Die Hitze setzt den Tieren zu und die Behörden sensibilisieren wegen steigender Waldbrandgefahr und Gesundheitsproblemen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den kommenden Tagen wird in der Schweiz mit hohen Sommertemperaturen gerechnet.
- Die Hitze macht den Kühen zu schaffen, die Ernte ist aber nicht gefährdet.
- Behörden sensibilisieren wegen Gesundheitsproblemen und steigender Waldbrandgefahr.
Die Temperaturen steigen und es fällt kaum Regen: Landwirte lassen ihre Tiere zwar nur noch nachts auf die Weide, doch die Ernte ist noch nicht in Gefahr. Behörden sensibilisieren derweil wegen steigender Waldbrandgefahr und möglichen Gesundheitsproblemen.
Der Sommer 2022 macht sich in der Schweiz zum ersten Mal richtig breit: In den kommenden Tagen werden immer Temperaturen um oder teilweise weit über 30 Grad erwartet. Von der «ersten richtigen Sommerphase» schreibt deshalb der Wetterdienst Meteonews. Und SRF Meteo, das am Sonntag lokal an einigen Orten mit 37 Grad rechnet, twittert unter dem Hashtag «SchwiizSchwitzt».
Wegen der Hitze würden nicht nur die Menschen schwitzen, die hohen Temperaturen würden auch den Tieren zusetzen. Dies heisst es beim Schweizerischen Bauernverband (SBV) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Viele Landwirtinnen und Landwirte liessen deshalb derzeit ihre Kühe, die Hitze schlecht ertragen, tagsüber im kühlen Stall. Nur in der Nacht lassen sie sie auf die Weide.
Kulturen müssen bewässert werden
Trockenheit sei hingegen für die Landwirtschaft derzeit noch kein grösseres Problem, hält der SBV weiter fest. Im Mai und bis letzte Woche habe es noch ausreichend geregnet, seither seien auch einzelne Gewitter aufgetreten. «Gewisse Kulturen müssen dennoch bewässert werden, aber das ist noch nicht aussergewöhnlich.»
Insgesamt sind die Bäuerinnen und Bauern mit dem bisherigen Jahresverlauf zufrieden. So war der trockene Frühling für sie ideal, da sie die Pflanz- und Saatarbeiten bei besten Bedingungen durchführen konnten. «Aktuell steht einer guten Ernte nicht im Wege», fasst der SBV die aktuelle Situation zusammen. Aber: «Der Sommer ist noch lang.»
Leicht steigende Waldbrandgefahr
Der derzeit ausbleibende Regen führt dazu, dass in Teilen der Schweiz die Waldbrandgefahr leicht steigt. So ist in Kantonen Baselland und Basel-Stadt die Gefahrenstufe 3, die «erheblich» bedeutet, ausgerufen worden.
Auf Feldern, Grasböschungen, an Waldrändern und an offenen Südhängen im Wald sei die Entzündbarkeit hoch. Dies teilte etwas das Amt für Wald beider Basel am Freitag mit. Zwar sei im Wald noch etwas Frische vorhanden. Trotzdem gehen die Behörden davon aus, dass auch dort die Waldbrandgefahr spätestens ab Wochenende erheblich sein wird.
Die Gefahrenstufe 3 gilt auch in Bern, Solothurn, in Teilen des Wallis, im Südtessin sowie fast in der gesamten Westschweiz. Von Aarau bis Frauenfeld und in Graubünden gilt mässige Gefahr (Stufe 2). In der Innerschweiz sowie in St. Gallen und den beiden Appenzell besteht nur eine geringe Gefahr (Stufe 1).
«Bewahren Sie einen kühlen Kopf»
Auch die Städte bereiten sich angesichts der Wetterprognosen vor. Sommerliche Hitze stelle insbesondere in urbanen Gegenden eine «klimatische Ausnahmesituation» dar, teilte etwa die Stadt Zürich am Freitag mit. Längere Hitzeperioden könnten gerade für ältere Personen zu gesundheitlichen Problemen führen.
«Bewahren Sie einen kühlen Kopf», rät die Stadt, die eine telefonische Beratung sowie kostenlose Hausbesuche anbietet. Denn Hitzewellen seien vorhersehbar, viele Beschwerden liessen sich mit einfachen Massnahmen mildern. Etwa durch regelmässiges Trinken und nächtliches Lüften der Wohnung. Bei medizinischen Notfällen sollte aber umgehend eine Ärztin oder ein Arzt verständigt werden.
Die steigenden Temperaturen sind auch auf den sozialen Medien ein Thema. Viele nehmen das derzeitige Schwitzen dabei mit Humor. Zum Glück schneie es jetzt nicht auch noch, heisst es beispielsweise in einem Tweet. Es wäre ja kaum auszuhalten, bei dieser Hitze auch noch Schnee schippen zu müssen.