Hochwasser

Hochwasser-Situation ist weiterhin angespannt

Im Kanton Zürich, in der Ostschweiz und in der Zentralschweiz hatten die Feuerwehren und Polizeien wegen Überschwemmungen alle Hände voll zu tun.

Thur Pegel
Die Thur bei hohem Pegelstand, aufgenommen am Freitag, 31. Mai 2024, in Bischofszell. Mehrere Gewaesser in der Ostschweiz fuehren wegen der starken Regenfaelle viel Wasser. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zürcher Feuerwehren wurden wegen Wasser in Gebäuden und überfluteten Strassen gerufen.
  • Bei der Thur gilt weiterhin erhebliche Hochwassergefahr.
  • An mehreren Orten kam es wegen des Dauerregens zu Erdrutschen.
  • Die Situation bleibt laut Bund weiter angespannt

Die Hochwasser-Situation in Teilen der Schweiz bleibt angespannt. Die Wasserstände vieler Flüsse werden am Samstag nach Angaben des Bundes aufgrund der Wetterberuhigung stagnieren oder sogar zurückgehen.

Die für Sonntag erwarteten neuen Niederschläge, die steigende Schneefallgrenze und die bereits gesättigten Böden werden jedoch zu einem erneuten Anstieg der Abflüsse führen, wie es im Gefahrenbulletin des Bundes vom Samstagmittag heisst.

Pegel der Seen steigen weiter

Die ergiebigen Niederschläge entlang des Alpennordhangs östlich der Reuss seien zu Ende gegangen. Die für Seen und die meisten grossen Flüsse ausgegebene Gefahrenwarnung bleibe bestehen, da die Pegel der Seen weiter stiegen.

Die Niederschläge in Kombination mit sehr feuchten Böden hätten geführt dazu, dass die Pegelstände der Seen und vieler Flüsse zwischen Freitagabend und Samstagmorgen deutlich anstiegen seien. Betroffen seien alle Regionen nördlich der Alpen gewesen.

An vielen Orten im Nordosten erreichten die Wasserstände die Gefahrenstufen 2 («mässige Gefahr») und 3 («erhebliche Gefahr»). Vereinzelt erreichte der Hochrhein sogar die Stufe 4 («grosse Gefahr»), wie es im Gefahrenbulletin weiter hiess. Der Zürichsee, der Vierwaldstättersee und der Zugersee weisen demnach Pegelstände auf, die der Gefahrenstufe 2 entsprechen.

Zürcher Feuerwehren 200-mal wegen Fluten ausgerückt

Die Zürcher Feuerwehren sind bis am Samstagmorgen 200-mal wegen Wasser in Gebäuden oder überfluteten Strassen ausgerückt. Besonders betroffen sei das Zürcher Oberland sowie Zell und Turbenthal gewesen, schrieb Schutz&Rettung Zürich auf dem Kurznachrichtendienst X.

Bei der Einsatzleitzentrale seien bis am Samstagmorgen über 700 Notrufe eingegangen, 300 davon hätten die Feuerwehr betroffen. Auch auf dem Gebiet der Stadt Zürich sei die Berufsfeuerwehr einige Male wegen Wasserschäden ausgerückt.

Hochwasser-Situation der Thur angespannt

Die Hochwasser-Situation der Thur im Kanton Thurgau ist auch Samstagmorgen angespannt. Es gilt nach Angaben des Bundes erhebliche Hochwassergefahr. Der Anstieg des Abflusses flachte sich jedoch ab.

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) rechnet auf seiner Website damit, dass der Höchststand im Laufe des Tages erreicht sein wird. Seit Freitagabend gilt am Rhein vom Bodensee bis nach Basel und an der Thur von der Mündung Sitter bis zum Rhein erhebliche Hochwassergefahr.

Für Rhein und Thur gab das Naturgefahrenportal des Bundes am Freitagabend eine Hochwassergefahr der Stufe 3 von 5 heraus. Bei dieser Gefahrenstufe rät der Bund, sich von den Gewässern fernzuhalten. Eine mässige Hochwassergefahr der Stufe 2 gibt es laut Bund bei der Aare, der Limmat, der Reuss, der Linth sowie beim Zürich- und Walensee.

Viele Schadenmeldungen und Feuerwehreinsaätze in der Ostschweiz

In den Kantonen Thurgau und St. Gallen hat es wegen der starken Niederschläge bislang viele Schadenmeldungen und Feuerwehreinsätzen gegeben. Allein im Kanton Thurgau registrierte die Polizei bis am Samstagmorgen mehr als 100 Schadenmeldungen.

Warst du schon einmal von Hochwasser betroffen?

Die Kantonspolizei Thurgau rechnet damit, dass bis am Mittag noch weitere Schadenmeldungen eingehen werden.

Im Kanton St. Gallen koordinierte die Notrufzentrale rund 90 Feuerwehreinsätze, wie es bei der Kantonspolizei auf Anfrage hiess. Betroffen gewesen sei vor allem der nördliche Teil des Kantons gewesen.

Erdrutsche in der Ostschweiz – Überschwemmungen in Zug

In der Ostschweiz sind mehrere Verkehrswege am frühen Samstag wegen Erdrutschen oder Hochwasser vorübergehend unpassierbar geworden. Betroffen waren einzelne Kantonsstrassen in den Kantonen Zürich, St. Gallen und Thurgau, wie der Touring Club Schweiz (TCS) mitteilte.

Im Turbenthal ZH kam zu einem Erdrutsch zwischen Freckmünd und Schmidrüti. Die Kantonsstrasse wurde dort in beiden Richtungen gesperrt.

Im Thurgau herrschte zwischen Lommis und Affeltrangen Hochwasser. Autos konnten auf der dortigen Verbindungsstrasse nicht mehr verkehren. Der Verkehr wurde umgeleitet. Auch zwischen Rotbühl und Au gab es einen Erdrutsch auf der dortigen Hörnlistrasse.

In St. Gallen war die Martinsbruggstrasse in beide Richtungen gesperrt, ebenfalls wegen eines Erdrutschs.

Auch im Bahnverkehr kam es zu Problemen. Die Strecke zwischen St. Margrethen SG und dem Hauptbahnhof München (D) war im Allgäu am Morgen unterbrochen. Der Grund dafür war der witterungsbedingte Schienenzustand, wie die SBB mitteilten.

Im Kanton Zug kam es ebenfalls zu Überschwemmungen. Laut der Zuger Polizei lief Wasser in Hauseingänge, Keller und Waschküchen. Auch eine Velounterführung sei geflutet worden. Zudem seien der Zuger- und Ägerisee an einigen Stellen über die Ufer getreten.

Kommentare

die Gedanken sind frei

Wir haben, im Gegensatz zu Bayern, nochmals Glück gehabt! Man kann nur hoffen, dass die deutsche Regierung hier bei der Hilfe genauso grosszügig ist, wie bei der Ukrainehilfe usw.

User #5945 (nicht angemeldet)

Der Täter in Basel ging zurück in den Club um das nächste Opfer auszusuchen.

Weiterlesen

Regen
151 Interaktionen
Wetter
96 Interaktionen
Regen Wetter
29 Interaktionen

Mehr Hochwasser

1 Interaktionen
Hochwasser in Österreich
5 Interaktionen
Hochwasser in Brandenburg
4 Interaktionen