Das Wetter will sich nicht bessern. Am Freitag gibt es Niederschlag um Niederschlag. Hoch oben wird es wieder weiss.
Regen
In Deutschland regnet es heftig, am Wochenende ist kein Ende in Sicht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Regen sorgt mancherorts für Hochwassergefahr – hoch oben wird es weiss.
  • Besonders betroffen sind die Ost- und Zentralschweiz.
  • Am Wochenende regnet es weiter.
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Der Regen will nicht nachlassen!

Am Freitag warnte der Bund erneut vor Regen. Besonders betroffen sind die Ost- und die Zentralschweiz. Der Niederschlag lässt die Gewässerpegel steigen (Bild oben) und sorgt teils schon für Überschwemmungen, so etwa in Pfäffikon SZ.

Hochwassergefahr im Kanton Thurgau

Im Kanton Thurgau führen die beiden Flüsse Thur und Sitter seit dem Freitagnachmittag Hochwasser. Alertswiss meldete Hochwassergefahr. Die ergiebigen Niederschläge entlang des Alpennordhangs östlich der Reuss halten gemäss Angaben des Bundes bis Samstagvormittag an.

Erhebliche Hochwassergefahr bestehe auch beim Hochrhein, hiess es im Naturgefahrenbulletin des Bundes. Eine mässige Hochwassergefahr gibt es laut Bund bei der Limmat, der Reuss, der Linth sowie beim Zürich- und Walensee.

Wetter
Tolles Wetter sieht anders aus. - X/@MeteoNewsAG

Auch am rechten Zürichseeufer sorgte der anhaltende Regen für Feuerwehr-Einsätze: In Stäfa mussten die Einsatzkräfte wegen überfluteter Keller und verstopfter Leitungen ausrücken.

Stäfa
In Stäfa steht die Feuerwehr wegen des anhaltenden Regens im Einsatz. - nau.ch

Schlimmer ist die Lage in Deutschland, vor allem im Süden: In einigen Landkreisen wurde die Katastrophenlage ausgerufen. Wegen akuter Hochwassergefahr wird im Bodenseekreis rund 1300 Menschen geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Es handle sich nicht um eine Evakuierung, sondern um eine Empfehlung, sagte eine Sprecherin der Gemeinde in Baden-Württemberg.

Auch in Weingarten bei Ravensburg wurden die Bewohner gewarnt: Sie sollten die Untergeschosse meiden und auf keinen Fall im Keller schlafen. Wertvolle Gegenstände sollten vorsorglich nach oben gebracht werden.

In der Nacht auf Samstag lassen die Niederschläge von Westen her allmählich nach. Am Samstagvormittag gehen sie auch in der Ostschweiz zu Ende, wie aus dem Naturgefahrenbulletin des Bundes weiter hervorgeht.

Von Freitagmorgen bis Samstagvormittag dürfte es demnach am Alpennordhang östlich der Reuss, in Teilen Nordbündens sowie vom Untertoggenburg über das Fürstenland bis nach St. Gallen weitere 40 bis 70 mm Niederschlag geben. Am übrigen Alpennordhang und im zentralen sowie östlichen Mittelland wird noch mit Niederschlagsmengen von 20 bis 50 Millimetern gerechnet.

«In den letzten 48 Stunden ist in der Zentralschweiz lokal mehr als 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. Auf den höheren Bergen fiel viel Neuschnee», schreibt «Meteonews Schweiz» am Freitagabend auf X.

Viel Neuschnee in den Bergen

Wie die «Bote»-Webcam zeigt, ist es auf dem Grossen Mythen weiss. Auf dem Berg in der Zentralschweiz gab es zuletzt einige Zentimeter Neuschnee. Zuerst sei es noch sonnig gewesen – dann änderte sich das Wetter aber drastisch.

Für das Wochenende gibt es kaum bessere Aussichten. Immerhin sollen ab und zu einige sonnige Phasen drin liegen.

Grosser Mythe
Auf dem Grossen Mythen ist es weiss. Kurz davor sah das Wetter noch anders aus. - Screenshot «Bote»-Webcam

Auch das Bündner Dorf Brienz ist vom vielen Regen betroffen. Die heftigen Niederschläge haben oberhalb zu vermehrten Block- und Steinschlägen aus der Rutschung geführt. Für das Dorf besteht laut Behördenangaben vom Freitagnachmittag keine Gefahr.

Die Gemeindeverwaltung Brienz/Brinzauls wies die Bevölkerung auf X darauf hin, sich an die Sicherheitszone zu halten.

Magst du Regen?

Mitte März waren einige tausend Kubikmeter Felsmaterial oberhalb der Gemeinde abgestürzt. Das Bündner Bergdorf wurde dabei verschont. Für die Bewohnenden bestand keine Gefahr.

Brienz wurde am 12. Mai 2023 evakuiert. Aus dem mächtigen Berghang oberhalb des Dorfes drohten bis zu zwei Millionen Kubikmeter Gestein abzustürzen, das Volumen von 2000 Einfamilienhäusern.

In der Nacht auf den 16. Juni 2023 gingen 1,2 Millionen Kubikmeter Fels als gewaltiger Schuttstrom ab. Dieser stoppte kurz vor dem Dorf und liess es unbeschädigt. Anfangs Juli kehrten die Brienzerinnen und Brienzer in ihre Häuser zurück.

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