HSG-Professorinnen werden beim Lästern erwischt – im Videoanruf

Maél Durand
Maél Durand

Stadt St. Gallen,

Nach einer Online-Vorlesung liessen zwei HSG-Professorinnen ihren Unterricht Revue passieren – das Videomaterial wird danach ungewollt veröffentlicht.

professor HSG studierende
Die Universität St. Gallen (HSG). - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei HSG-Professorinnen sorgen mit Aussagen über Studentinnen für Furore.
  • Die Männer seien mehr interessiert – die Frauen seien «komplett verloren».
  • Nun haben sich die Professorinnen zu ihren Aussagen geäussert.

Coronabedingt mussten viele Personen in letzter Zeit von zu Hause aus im sogenannten Homeoffice arbeiten oder studieren – dazu gehören auch Videocalls. Diese Anrufe sind meistens professionell, aber können manchmal auch in ungewollten Fauxpas enden.

Erlebten Sie während einem Videocall bereits einen Fauxpas?

Genau dies geschah zwei Professorinnen der HSG. Nach einer Methodik-Vorlesung über den Videocall besprachen die beiden den vorherigen Unterricht. Unbewusst waren die Professorinnen aber noch im öffentlichen Videoanruf, welcher anschliessend online gestellt wurde.

Frauen weniger interessiert

In ihrem Gespräch sprechen sie darüber, dass sich die Männer mehr für den Unterricht interessieren, wie das «St.Galler Tagblatt» berichtet. Eine antwortete darauf: «Ja, die Frauen sind komplett verloren.» Diese Aussage sorgt bei vielen Studentinnen nun für Furore.

Es sei ein Skandal, dass Frauen so über andere Frauen sprechen würden, sagt eine betroffene Masterstudentin gegenüber der Zeitung. Man habe sich insbesondere vom weiblichen Teil des Lehrkörpers Unterstützung statt schubladisierende Kritik erhofft, erklärt eine andere.

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Eine Person im Homeoffice. (Symbolbild) - sda

Die beiden Professorinnen nahmen gegenüber dem «St.Galler Tagblatt» Stellung: «Dass weibliche Studierende im Durchschnitt in den schriftlichen Arbeiten besser abschneiden als ihre männlichen Kollegen, aber mündlich sich in grösseren Veranstaltungen auffallend weniger beteiligen, ist ein bekanntes Phänomen.» Die Bemerkung sei «Ausdruck geteilter Frustration» und «in keiner Weise abwertend oder verletzend gemeint».

Eher wolle man sich positiv mit den Fragen entwickeln. Eine Professorin sagt: «Gerade, weil wir zu einer besseren Sichtbarkeit von Frauen beitragen möchten, beschäftigt uns diese Frage sehr.»

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