Imam Bekim Alimi will in Wil SG eingebürgert werden
Bekim Alimi ist Imam der lokalen Moschee und möchte seit drei Jahren Schweizer Bürger werden. Heute Abend wird in der St. Galler Gemeinde Wil die Entscheidung fallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Imam Bekim Alimi will seit 2015 Schweizer Bürger werden.
- Im Jahr 2016 ging eine Einsprache gegen die Einbürgerung ein, darin wurden dem Imam schwerwiegende Vorwürfe gemacht.
- Heute Abend stimmt das Wiler Stadtparlament über die Einbürgerung des Imams ab.
Bekim Alimi ist Imam der Wiler Moschee sowie Präsident des Dachverbands islamischer Gemeinden der Ostschweiz und des Fürstentums Liechtenstein (DIGO). Er durfte bei der Segnung des neuen Gotthard-Tunnels die Schweizer Muslime vertreten, aber – er darf nicht Schweizer werden. Jedenfalls nicht bis heute. Dies berichtet die «Basler Zeitung».
Im Sommer 2015 reichte Bekim Alimi in Wil ein Einbürgerungsgesuch ein. Dieses wurde ein Jahr später zwar beiwilligt, doch eine Einsprache verhinderte die Einbürgerung. In der Einsprache wurde Alimi unter anderem Kontakte zu einem radikalen Prediger vorgeworfen. Ausserdem soll er Mitglied der Muslimbrüderschaft der Schweiz sein.
Keine Bedenken
seitens Polizei
Alimi wies sämtliche Vorwürfe zurück. Zwar gab er an,
dass er dem erwähnten radikalen Prediger vor mehreren Jahren an einem Anlass begegnete. Er pflege aber weder Kontakt zu ihm, noch sei er Mitglied der Muslimbrüderschaft. Auch die Kantonspolizei stellte
nach Abklärungen fest, dass keine Anhaltspunkte
vorliegen würden, um eine Ablehnung der Einbürgerung beantragen zu können. Zum gleichen Schluss kam auch
das Staatssekretariat für Migration.
Gute Aussichten für Alimi
Über die Einbürgerung von Alimi entscheidet heute, Donnerstagabend
nun das 40-köpfige Wiler Stadtparlament. Laut einer Umfrage der
Nachrichtenagentur sda sieht es für Alimi vielversprechend aus.
Der Sprecher der FDP-Fraktion (acht Sitze) hält fest, dass
basierend auf den derzeit vorliegenden Informationen die rechtlichen
Einbürgerungskriterien erfüllt seien. Die CVP-EVP-Fraktion (zehn Sitze) teilt
mit, es gebe keine sachlichen Gründe, die gegen eine Einbürgerung sprächen.
Zustimmen werden auch die SP-Fraktion (sechs Sitze) und die Fraktion Grüne
Prowil (sechs Sitze).
Die
SVP-Fraktion (9 Sitze) werde sich gegen die Einbürgerung aussprechen, sagte
Fraktionschef Benjamin Büsser. Es fehle eine saubere Grundlage für einen
Entscheid, begründete er.